Ihre Visitenkarte: Die Bewerbung

Bewerbung
Der erste Kontakt: Die Bewerbung

Ein potenzieller Arbeitgeber hat eine Stellenanzeige geschaltet und sich darüber gleichzeitig vorgestellt. Man hat das Stellenangebot analysiert und nun sind die Bewerber dran. Besonders im Zeitalter des Internets kann davon ausgegangen werden, dass sich viele weitere Kandidaten auf das Stellenangebot bewerben. Die Kunst besteht darin, eine Bewerbung abzuschicken aus der hervorgeht, dass SIE die richtige Person sind. Die Bewerbung ist wie eine Visitenkarte, mit der man versuchen muss, sich von den anderen Bewerbern abzuheben. Denn etwas anderes hat das Unternehmen erstmal nicht in der Hand.

Weil die Bewerbung zunächst die einzige Möglichkeit ist, bei den Entscheidungsträgern einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollte man sich voll und ganz auf die Bewerbung konzentrieren. Da man mit hoher Wahrscheinlichkeit in Konkurrenz zu weiteren Kandidaten steht, sollte die Bewerbung im Idealfall so gestaltet sein, dass man sich von den anderen abhebt. Das erste Ziel ist, über die Bewerbung das Interesse zu wecken und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Bevor man sich aufmacht, eine Bewerbung zu erstellen, sollte man sich in die Rolle der Entscheidungsträger versetzen. Das hilft dabei, Fehler zu vermeiden und eine auf die Stelle passende Bewerbung abzuschicken. Von massenhaften Standardbewerbungen sollte man Abstand nehmen.

Stellen Sie sich einfach vor, Sie wären zuständig für das Personal und haben die dankbare Aufgabe, z.B. für die Position der IT-Systemadministration geeignetes Personal zu finden. Ihre erste Aufgabe bestand darin, eine oder mehrere Stellenanzeigen zu schalten. Danach warten Sie ab und erhalten einen ganzen Stapel voller Bewerbungsunterlagen. Zusätzlich bekommen Sie massenhaft E-Mails von Kandidaten, die sich online beworben haben. Nebenbei haben Sie noch viele Telefonate mit Personen zu führen, die entweder den direkten Kontakt suchen oder Fragen zur Stellenanzeige haben. Da Sie noch weitere Aufgaben haben, evtl. zuständig für die Besetzung weiterer Stellen verantwortlich sind, würden Sie versuchen, das Bewerbungsverfahren so effektiv und wenig zeitraubend wie möglich zu gestalten. Das könnte wie nachfolgend beschrieben ablaufen.

Vorselektion nach optischen Gesichtspunkten

Im ersten Schritt selektiert man meistens nach optischen Gesichtspunkten vor. Das bedeutet, unvollständige Bewerbungsunterlagen, Bewerbungen ohne Bewerbungsfoto, lose Blattsammlungen sowie optisch nicht ansprechende Bewerbungen werden gleich aussortiert. Es liegt in der Natur, dass Menschen zuerst nach optischen Gesichtspunkten sortieren. Das ist wie bei der Partnerwahl im Leben. Meistens schaut man zuerst danach, ob der Mensch optisch ansprechend ist. Außerdem erzeugen unvollständige, nicht ansprechende Bewerbungsunterlagen nicht grade das Bedürfnis, die Person unbedingt zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.

Filtern aller ungeeigneten Kandidaten

Im nächsten Schritt sortiert man die Bewerbungen der Kandidaten aus, die entweder fachlich oder persönlich für die Stelle als nicht geeignet erachtet werden. Das können z.B. Bewerbungsanschreiben sein, aus denen nicht hervorgeht, das passende Teammitglied zu sein. Weitere Kriterien wären z.B. mangelnde Berufserfahrung, fehlende Berufsausbildung, große Lücken im Lebenslauf oder sonstige fehlende Dinge, die für die Stelle unbedingt als Voraussetzung erachtet werden.

Suche nach geeigneten, interessanten Kandidaten

Der übrig gebliebene Stapel wird zum Schluss genauer betrachtet, wobei man die Bewerbungen auch in diesem Stadium selektiert. Auf dem einen Stapel kommen die Bewerbungen der Kandidaten, die man unbedingt zu einem Vorstellungsgespräch einladen möchte. Diese haben zunächst gewonnen und sitzen in der ersten Reihe. Sie haben die Verantwortlichen davon überzeugt, dass sie den Wünschen und Vorstellungen am meisten entsprechen. Auf dem anderen Stapel landen die Bewerbungen der Kandidaten, die zwar grundsätzlich in Frage kommen, aber erstmal in der zweiten Reihe Platz nehmen und hoffen müssen, dass die Kandidaten der ersten Reihe bei den Vorstellungsgesprächen versagen und ein Arbeitsvertrag nicht zustande kommt.

Damit man nicht auf die unfreiwillige Schützenhilfe der anderen Kandidaten angewiesen ist, sollte man natürlich versuchen, in der ersten Reihe zu sitzen. Denn so hat man es selbst in der Hand und kann die Entscheidungsträger beim Vorstellungsgespräch von sich überzeugen. Sie können die Entscheidung darüber, ob Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden oder nicht dahingehend beeinflussen, indem Sie eine ordentliche, vollständige, interessante und auf die Stelle zugeschnittene Bewerbung abschicken. Die Personalverantwortlichen werden Ihnen dafür danken, denn man möchte einen geeigneten Kandidaten mit so wenig Aufwand wie möglich finden. Das bedeutet, zu den Bewerbungsunterlagen gehören:

  • Persönliches Anschreiben
  • Lebenslauf mit Bild
  • Zeugnisse (Referenzen, Arbeitsproben, Bescheinigungen über Fortbildungen etc.)

Der Lebenslauf und die Zeugnisse werden in eine Bewerbungsmappe geheftet. Die Bewerbungsmappe kann zusätzlich mit einem Deckblatt versehen werden, das ist jedoch keine Bedingung. Das persönliche Anschreiben wird lose auf die Bewerbungsmappe gelegt. Sollten Unterlagen fehlen bzw. nachgereicht werden, so geben Sie im Anschreiben die Begründung dafür ein. Das kann z.B. passieren, wenn man sich mitten in der Prüfungsphase befindet und die Prüfung erst in Zukunft erfolgt.

Verwaltung der Bewerbungsunterlagen

Man sollte von der Stellenanzeige und von der abgeschickten Bewerbung eine Kopie behalten. Das kann auch digital auf dem Computer erfolgen. So weiß man für den Fall, dass man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, was man dem Gesprächspartner bereits über sich mitgeteilt hat. Es kann darüber hinaus eine Hilfe für das Vorstellungsgespräch sein, da man so mit der Stellenanzeige, mit der Firma etc. vertrauter ist.

Für den Fall einer Absage sollte man nicht davor scheuen nachzufragen, was denn zu der Absage geführt hat. So kann man wertvolle Hinweise dafür erhalten, um die Bewerbung Schritt für Schritt zu verbessern.

Eine Liste mit den abgeschickten Bewerbungen ist ebenfalls eine nützliche Hilfe. So hat man alle laufenden Bewerbungen im Überblick. Wenn Behörden wie z.B. die Arbeitsagentur eine Auskunft über die Bemühungen möchte, so kann man ohne großen Aufwand eine komplette Liste mit dem aktuellen Status der Bewerbungen vorlegen. Eine fertige Liste für Bewerbungen steht zum Download bereit. Die dazugehörige Übungsaufgabe befindet sich unter Aufgabe Excelliste für Bewerbungen.