Wiederherstellungspunkte erstellen und den System sichern

Eigenschaften des Computers
Systemeigenschaften

In Windows gibt es die Funktion Systemwiederherstellung, über die mittels Wiederherstellungspunkte, das aktuelle System gesichert wird. Sollte das System nicht mehr funktionieren, kann man das System auf den Wiederherstellungspunkt zurücksetzen. Dabei kann bei Verfügbarkeit zwischen mehreren Wiederherstellungspunkten ausgewählt werden. So lässt sich die Zeit zurückdrehen, ohne dabei das Betriebssystem, und die Programme neu installieren zu müssen. Die Systemwiederherstellung befindet sich im Bereich Computerschutz, der über die Systemeigenschaften aufgerufen wird.

Computerschutz
Wiederherstellungspunkte werden im Bereich Computerschutz erstellt

In Windows 7 werden Wiederherstellungspunkte vor wichtigen Änderungen automatisch erstellt, z.B. vor der Installation von Treibern, Updates oder Programmen. Sollte z.B. nach der Installation eines Programms das System nicht mehr funktionieren, kann man den Zustand vor der Installation herstellen. Zusätzlich wird das System einmal pro Woche automatisch gesichert. Bei Bedarf kann man auch einen eigenen Wiederherstellungspunkt manuell erstellen. Hierfür wird auf die Schaltfläche Erstellen geklickt, die man im unteren Bereich des Registers Computerschutz findet.

Wiederherstellungspunkt erstellen
Erstellung des Wiederherstellungspunktes

Im nächsten Schritt erfolgt eine Abfrage. Hier muss man einen Namen für den Wiederherstellungspunkt eingeben. Dieser sollte sinnvoll vergeben sein, damit man weiß, was sich dahinter verbirgt, am besten mit einem Datum. Nachdem man wieder die Schaltfläche Erstellen betätigt hat, dauert es eine gewisse Zeit und man bekommt eine Meldung über die erfolgreiche Erstellung einer Sicherung.

Namen für den Wiederherstellungspunkt
Namen für Wiederherstellungspunkt eingeben

Systemwiederherstellung konfigurieren

In der Standardeinstellung sichert Windows das Laufwerk C. Andere Laufwerke sind von der Sicherung ausgenommen. Jedes Laufwerk kann individuell konfiguriert werden. Hierfür wählt man das Laufwerk aus und klickt auf die Schaltfläche Konfigurieren. Im nächsten Fenster können dann wie abgebildet die Einstellungen vornehmen. Im oberen Bereich sind drei Optionen verfügbar.

  • Systemeinstellungen und vorherige Dateiversionen wiederherstellen: Diese Einstellung bietet den größten Schutz. Bevor das System durch neue Programme, Treiber oder Updates verändert wird, erstellt Windows automatisch einen Wiederherstellungspunkt. Bei Bedarf können diese Änderungen über die Systemwiederherstellung wieder rückgängig gemacht werden. Zusätzlich werden Versionen von Dateien und Ordnern gesichert.
  • Nur vorherige Dateiversionen wiederherstellen: Mit dieser Einstellung wird die Systemwiederherstellung quasi deaktiviert. Sobald Programme Treiber oder Updates installiert werden, wird kein Wiederherstellungspunkt gesetzt. Es werden lediglich Versionen von Dateien und Ordnern gesichert.
  • Computerschutz deaktivieren: Mit dieser Einstellung wird der Computerschutz komplett deaktiviert, alle Wiederherstellungspunkte werden gelöscht und keine neue erstellt.
Systemwiederherstellung konfigurieren
Konfiguration der Systemwiederherstellung

Speicherplatzbelegung und Löschen von Wiederherstellungspunkten

Widerherstellungspunkte belegen natürlich Speicherplatz und benötigen dabei mindestens 300MB freien Speicher. Beim Setzen eines Wiederherstellungspunktes wird natürlich nicht die komplette Größe des aktuell belegten Speicherplatzes in Anspruch genommen sondern bis zu 15% des Speicherplatzes auf dem Datenträger. Die Systemwiederherstellung kann nicht auf Festplatten angewendet werden, die kleiner als 1GB sind.

Im Konfigurationsfenster ist ein Schieberegler, über den der maximal verfügbare Speicherplatz für Wiederherstellungspunkte reserviert wird. Wird diese Grenze überschritten, werden beim Setzen von Wiederherstellungspunkten automatisch die zuerst erstellen Sicherungen gelöscht und nur die zuletzt erstellten Sicherungen sind verfügbar.

Man kann Wiederherstellungspunkte auch selbst löschen. Entweder indem man den Computerschutz deaktiviert oder über die Funktion Datenträger bereinigen. Wenn man den Computerschutz deaktiviert, werden alle Sicherungen gelöscht. Wenn man stattdessen den Weg über die Datenträgerbereinigung geht, werden alle Wiederherstellungspunkte bis auf den letzten gelöscht. Hierfür ruft man die Datenträgerbereinigung (Rechtsklick auf Datenträger - Eigenschaften - Bereinigen) auf.

Datenträgerbereinigung öffnen
Datenträgerbereinigung

Hier klickt man auf die Schaltfläche Systemdateien bereinigen.

Systemdateien bereinigen öffnen
Systemdateien bereinigen

Im Register Weitere Optionen wählt man bei Systemwiederherstellung und Schattenkopien wieder die Schaltfläche Bereinigen.

Systemwiederherstellung und Schattenkopien bereinigen
Schattenkopien bereinigen

Vorherige Dateiversionen wiederherstellen

Eine wichtige Frage ist, was genau mit der Option Vorherige Dateiversionen wiederherstellen passiert. Mit den Wiederherstellungspunkten werden entgegen vieler Annahmen keine gelöschten oder geänderten Dateien wiederhergestellt. Wurde die erste Option Systemeinstellungen und vorherige Dateiversionen wiederherstellen gewählt, werden nur systemrelevante Änderungen wie z.B. Programminstallationen berücksichtigt und bei einer Systemwiederherstellung rückgängig gemacht.

Mit Vorherige Dateiversionen wiederherstellen (in den ersten beiden Optionen) ist gemeint, dass Windows eine aktuelle Version von Dateien und Ordnern erstellt. Hat man Änderungen an diesen vorgenommen, können die Änderungen über die Eigenschaften wieder rückgängig gemacht werden. Diesen Schritt muss man pro Datei oder Ordner durchführen. Es können auch nicht beliebig viele Änderungen rückgängig gemacht werden, sondern stets auf den Zustand, der bei der Erstellung des Wiederherstellungspunktes vorhanden war. Wenn man z.B. heute um 12:00 Uhr einen Wiederherstellungspunkt setzt, die Datei um 13:00, 14:00 und um 15:00 ändert, kann man nur auf die Version von 12:00 wiederherstellen.

Hierfür öffnet man das Kontextmenü (Rechtsklick) der Datei oder des Ordners, klickt auf Eigenschaften und wählt im Register Vorgängerversionen die entsprechende Version aus und klickt auf die Schaltfläche Wiederherstellen. Mit der Schaltfläche Kopieren verbleibt die neue Version am aktuellen Ort und die Vorgängerversion kann woanders kopiert werden. Wenn man sich die Version, die wiederhergestellt werden soll, zuerst anschauen möchte, kann man sie auch über die Schaltfläche Öffnen ansehen. Besonders wenn viele Wiederherstellungspunkte gesetzt sind, weiß man oft nicht mehr, welche Version nun die richtige ist.

Änderungen an Dateien rückgängig machen
Vorherige Version wiederherstellen

Funktionsweise der Wiederherstellungspunkte

Wiederherstellungspunkte sind kein Ersatz für eine regelmäßige Sicherung des Datenträgers bzw. von zumindest wichtigen Daten. Denn die Funktion ist nur nutzbar, wenn man Windows zumindest im abgesicherten Modus starten kann. Wenn das System überhaupt nicht gestartet werden kann oder gar die Festplatte kaputt ist, hilft diese Funktion nicht mehr weiter. Nur eine klare Backupstrategie mit einer Kombination aus regelmäßigen Systemabbildern, inkrementellen bzw. differentiellen Backups und Wiederherstellungspunkten kann einen guten Schutz bieten.

Wiederherstellungspunkte dienen lediglich dazu, ohne großen Aufwand schnell einen Systemzustand wiederherzustellen oder die eine oder andere Datei bzw. Ordner auf die Vorgängerversion zurückzusetzen. Man sollte auch von Recovery-Laufwerken, das bei vielen Computern auf einer extra Partition liegt, keine Wiederherstellungspunkte setzen. Wenn man die Spuren einer Software beseitigen möchte, sollte man zuerst die Software auf herkömmlichem Wege deinstallieren und danach die Systemwiederherstellung starten. Auch sollte man nicht erwarten, dass das System nach der Systemwiederherstellung exakt 1 zu 1 dem entspricht, als man den Wiederherstellungspunkt gesetzt hatte. Gelöschte Dateien können mit Wiederherstellungspunkten nicht wieder hergestellt werden, genauso werden neu hinzugekommene Dateien nicht gelöscht. Die Wiederherstellungspunkte ersetzen daher kein professionelles Antiviren-Programm, denn Viren können auch nach einer Systemwiederherstellung mittels Wiederherstellungspunkte überleben.

Die Gründe für all diese Dinge liegen in der Arbeitsweise der Systemwiederherstellung. Im Grunde genommen wird beim Erstellen eines Wiederherstellungspunktes ein Snapshot von der Registry erstellt. Danach werden Änderungen an bestimmten Dateitypen überwacht, die für das Funktionieren des Systems als notwendig erachtet werden. Die persönlichen Dateien die unter den Eigenen Dateien liegen, werden nicht berücksichtigt. Bei der Systemwiederherstellung erfolgt ein Abgleich der Registry und der überwachten Dateien und diese werden wieder auf den Wiederherstellungspunkt zurückgesetzt. Die Vorgehensweise bei der Wiederherstellung des Systems wird unter Systemwiederherstellung beschrieben.

Systemrelevante Dateitypen die überwacht werden

Welche systemrelevanten Dateitypen überwacht werden, stehen in der Datei filelist.xml, der sich im Windows Ordner unter System32 > Restore befindet, z.B. C:\Windows\System32\Restore\filelist.xml. Diese Datei wurde ab Windows Vista abgeschafft. Nachfolgend eine Auflistung der Dateitypen ab Vista.

~~C COL F32 K01 NMD RDC TRG
~~D COM FAE K02 NOD REF TRO
12A CPB FAM K03 NPM REG TSK
1PA CPL FAS KBD NQM RGS TSP
1ST CQM FFP KNN NQV RH TTF
386 CR FIN KO NSI RI TTS
8BA CRL FIO L0 NSW RJS TUB
8BY CRS FLL L2L NTE RO TUM
8LI CRV FLW L2P NU4 ROB TUW
A2A CS FMC LAB NUM RPR TV
AAS CSB FMP LAM NUS RPS TVC
AAX CSI FNT LAST NV RSD TWD
ABM CSL FON LCA OBE RSP TXR
ABR CSW FSG LCK OCM RSRC TYM
ACF CTB FSS LDA OCX RTA TZD
ACG CTG GCS LEX ODE RTR UBM
ACO CTY GDB LGC ODL RU UCM
ACS CUS GI_ LGD OLB S98 UCP
ADK CW_ GMS LGE OLD SAM UCT
ADW D01 GNG LGF OLE SAX UDC
ADX D02 GPD LIC OP SCK UDI
AFM D03 GS LID OPG SCR UDL
AID D04 GSF LIM OR5 SCS UDT
AIP D05 GST LIVEREG OSD SECURITY UID
ALT D32 GUIATN LLI OUT SELFREG UIL
AM DATA GUICMD LMC P2A SFP UK
AMB DB0 GVT LMG PAG SG ULG
APL DB1 GWD LMP PBC SG0 ULK
APM DB2 H16 LNK PBK SG1 UNT
APP DC2 HCT LO~ PBV SHARED US
APV DCA HDC LRD PC3 SHR USA
AR DCF HDI LRS PCI SHX USERPROFILE
ARX DCI HDP LSM PDI SIF USP
AS DCL HFX LSO PDR SK USR
AT DDB HGD LSQ PEN SLL UTX
ATC DDD HHC LSS PER SMC V10
ATL DEP HHK LSX PFB SMM VBS
ATM DES HK0 LT PFM SNP VBX
ATN DESKLINK HK1 LTS PFR SOF VBZ
AW DET HK2 LV PH SPC VCPREF
AWE DGM HK3 M20 PHO SPE VDB
AWX DIALOG HLP MANIFEST PHX SPM VER
AX DID HM MAPIMAIL PID SPT VFM
B0 DIR HTA MC PIF SPX VFX
BAT DISABLED HTC MCD PL3 SR VIL
BCF DIX HTZ MCM PLY SRC VLX
BD DLL HU MD2 PMT SRG VM
BDR DOB HWL MDM PNF SRT VOF
BE DOS HYP MDP POC SSM VPH
BGB DRC IAT ME POF SST VPX
BGR DRS IBD MFL POL ST4 VQA
BID DRV ICD MHK PPD STB VQM
BIT DS ICM MIL PR4 STD VSC
BK1 DSC ICO MLN PROPERTIES STF VSH
BLD DSK ICR MMC PRX STP VWP
BM DSN ICW MMM PSC SWB VXD
BMA DSR ID MMX PSF SYM W32
BND DSX IDS MNC PSP SYN W98
BNF DT IFA MNL PT SYS WA_
BOF DTT ILF MNR PTH T32 WBD
BPP DUN ILG MNS PTX TAG WBM
BPT DVB ILM MOF PV TB WCD
BPX DWT IN_ MOR Q0 TDF WDL
BT DXT INCL MP Q32 TH WDS
BTN DYNCMD INF MPD Q3X THE WINSYS
BUC ECF INI MPT QDAT THK WIPEINFO
CAG EFF INK MSB QJF THS WIPESLACK
CAO EFM INL MSC QRS TID WMZ
CAT EID INO MSE QTC TIE WPC
CBS EL INS MSI QTD TIP WPX
CC ELM INV MST QTW TLB WRF
CF END IP MSK QUE TLD WSL
CFG ENU IRS MSO QUF TLF WTB
CHA ENV ISA MXT QUT TLT WTR
CIK EOT ISS MYDOCS R0 TLU XLL
CL EPF ISU N0 R98 TLX XMX
CLW ET ITF NAM RAD TMC XRS
CLX EX_ J0 NAME RAT TNL XTU
CLY EXA JA NDX RC2 TOL ZFSENDTOTARGET
CMD EXCLUDE JBR NEW RCP TPA ZH
CNT EXE JCM NFO RCT TR ZH_TW
CNV EXL JGD NIB RDB TRE ZRW