Windows Bereitstellungsdienste, auch RIS-Server genannt

Für die Installation der Bereitstellungsdienste unter Windows Server 2003, vormals RIS-Server genannt, sind einige Vorarbeiten notwendig. Bevor die Bereitstellungsdienste installiert werden kann, müssen folgende Dinge erledigt werden:

  1. Deinstallieren Sie, falls vorhanden, den POP3-Dienst.
  2. Installieren Sie den Internet-Information-Server IIS, inklusive WWW-Dienst und Active-Server-Pages.
  3. Installieren Sie den SMTP-Dienst, NNTP-Dienst und ASP.NET.
  4. DHCP, DNS und PXE-fähige Netzwerkkarte müssen vorhanden sein.

Alles können Sie unter Systemsteuerung - Software - Windows Komponenten hinzufügen einrichten. Auch die Installation der Bereitstellungsdienste wird hier eingeleitet. Legen Sie die Windows Server 2003-CD ins Laufwerk und aktivieren Sie unter Windows Komponenten (1) den Haken bei Windows Bereitstellungsdienste (2). Die Installation wird daraufhin gestartet und einige Daten von der CD kopiert.

Bereitstellungsdienste installieren
Über Systemsteuerung - Software - Windows Komponenten hinzufügen wird der Bereitstellungsdienst installiert

Bereitstellungsdienste konfigurieren

Nachdem die Installation der Bereitstellungsdienste abgeschlossen ist, müssen diese konfiguriert werden. Dieser Schritt sollte dann gemacht werden, wenn das erste Betriebssystem auf dem Server bereitgestellt wird. Denn mit der Konfiguration wird gleichzeitig das Betriebssystem bereitgestellt.

Nach der Installation finden Sie unter START- Alle Programme - Verwaltung zwei neue Funktionen. Legacymodus für Windows-Bereitstellungsdienste und Windows-Bereitstellungsdienste. Der Legacymodus ist ausreichend, wenn Sie ein Betriebssystem vor Windows-Vista bereitstellen wollen. In dieser Anleitung behandeln wir die Bereitstellung von Windows XP. Daher wählen wir hier den Legacymodus. Es erscheint daraufhin der Assistent für die Bereitstellungsdienste mit dem Hinweis, dass Active-Directory, DHCP, DNS, PXE-fähiges Start-ROM und die CD für das Betriebssystem vorhanden sein muss. Klicken Sie hier auf Weiter.

Bereitstellungsdienst für Windows XP
Legacymodus für Windows-Bereitstellungsdienste wird für Betriebssysteme vor Windows-Vista benutzt

Pfadangabe für den Remoteinstallationsordner

Der Assistent führt Sie nun Schritt für Schritt durch die Installation. Zunächst wird gefragt, wo der Installationsordner erstellt werden soll. Der Ordner muss mit dem Dateisystem NTFS formatiert sein und sich auf einer anderen Partition als die Systempartition befinden.

In diesem Ordner werden die Systemabbilder bereitgestellt. Es sollte daher groß genug sein und auch für weitere Abbilder genügend Platz bieten. In unserem Fall geben wir F:\RemoteInstall an. Klicken Sie danach auf Weiter.

Sollten Sie nur eine Partition haben, so müssen Sie die Einrichtung hier abbrechen und zuerst mit einem Partitionsprogramm eine zweite Partition erstellen. Es gibt gute Drittanbieter-Software wie Acronis Disk-Director oder Partition Magic, die auch nach der Installation des Betriebssystems eine Partition aufteilen können.

Pfadangabe für die Bereitstellungsdienste
Pfadangabe für die Bereitstellungsdienste

Bereitstellungsdienst für Dienstanfragen konfigurieren

Nun müssen wir angeben, ob der Bereitstellungsdienst auf Dienstanfragen von Clients antworten soll oder nicht. Diese Einstellung kann man zwar hinterher korrigieren. Es wäre jedoch unsinnig, einen Bereitstellungsserver einzurichten und gleichzeitig nicht bereitzustellen. Wir aktivieren hier deshalb den Punkt Auf Dienstanfragen von Clients antworten.

Ob der Bereitstellungsdienst auf Anfragen von unbekannten Clients antworten soll oder nicht, müssen Sie entscheiden. Sollten Sie hier den Haken setzen, dann antwortet der Bereitstellungsdienst nur auf Anfragen von Clients, die er kennt. In diesem Fall müssen Sie jeden Computer zuerst im Active-Directory bekannt machen. Da eine RIS-Installation eh nur Administratoren durchführen können, deaktivieren wir den Punkt Unbekannten Clients nicht antworten. So kann man auch auf unbekannten Clients Abbilder installieren und der Verwaltungsaufwand wird verringert.

Clientanfragen antworten
Hier muss entschieden werden, ob auf Clientanfragen reagiert und unbekannten Clients nicht geantwortet werden soll

Quell-Laufwerk oder Ordner angeben

Geben Sie im nächsten Fenster an, wo sich die Dateien des Betriebssystems befinden, von der Sie ein Abbild auf dem Server bereitstellen wollen. In unserem Fall ist das unser DVD-Laufwerk F. Das kann auch ein Netzlaufwerk oder ein sonstiger Ordner sein. Beachten Sie dabei, dass der Bereitstellungsdienst Zugriff auf den Ordner haben muss.

Quell-Laufwerk des Betriebssystems
Angeben, wo sich das Betriebssystem befindet

Namen für das Abbild angeben

Um das Abbild bei Bedarf identifizieren zu können, sollten Sie im nächsten Fenster einen aussagekräftigen Namen für den Ordner angeben. Wir haben hier WINDOWSXP angegeben.

Unter diesem Ordner wird das Abbild in bereitgestellt. Sie können es frei wählen. Hauptsache Sie erkennen anhand des Ordnernamens, dass sich hier Ihr gewünschtes Abbild befindet.

Ordnernamen angeben
Einen aussagekräftigen Namen für den Ordner

Name für das Abbild und Hilfetext

Bei der letzten Angabe müssen Sie für das Abbild einen Namen und einen Hilfetext angeben. Der Name und Hilfetext erscheint, wenn Sie über PXE booten und eine Auswahl treffen müssen.

Beschreiben Sie den Hilfetext ordentlich. Bedenken Sie, dass irgendwann 30 Abbilder von Windows, mit den verschiedensten Programmen, vorhanden sein können. Je ausführlicher der Hilfetext beschrieben wurde, umso leichter tun Sie sich mit der Auswahl des richtigen Betriebssystems.

Name und Hilfetext für das Abbild
Name und Hilfetext für das Abbild

Danach erhalten Sie eine Übersicht. Klicken Sie hier auf Weiter. Das Abbild wird daraufhin erstellt und steht zur Auswahl bereit, wenn Sie einen Client über PXE booten und eine Installation über RIS-Server starten wollen.