Antwortdatei mit dem Assistenten erstellen

Eine Antwortdatei per Hand zu erstellen, ist ziemlich mühselig. Es könnten sich Fehler einschleichen und gewisse Dinge vergessen werden. Es gibt einen Assistenten, um die Erstellung einer Antwortdatei zu vereinfachen. Die Antwortdatei wird mit dem Programm setupmgr.exe erstellt. Mit dem Assistenten ist die Erstellung bequemer, schneller und syntaktisch korrekt. Das Programm befindet sich in der Kabinettdatei deploy.cab.

Das ist eine Datei, in der einige nützliche Tools gepackt sind. Auch sysprep.exe befindet sich hier und muss zum Starten zuerst extrahiert werden. Extrahieren Sie die deploy.cab, so wie unter Deploy.cab extrahieren beschrieben irgendwo auf die Festplatte, beispielsweise unter C:\deploy. Wechseln Sie in den jeweiligen Ordner und starten Sie danach das Programm setupmgr.exe mit einem Doppelklick.

Antwortdatei erstellen
Über setupmgr.exe die Erstellung der Antwortdatei starten

Der Assistent für die Erstellung der Antwortdatei startet. Zuerst erscheint ein Begrüßungsfenster mit dem Hinweis, dass der Installations-Manager Ihnen bei der Vorbereitung des Konfigurationssatzes hilft, um die Automatisierung von Installationen durchführen zu können.

Hier brauchen Sie nichts weiter zu tun, als auf Weiter zu klicken. Danach gelangen Sie zum nächsten Fenster und können beginnen, die notwendigen Angaben einzugeben.

Begrüßungsfenster von setupmgr.exe
Begrüßungsfenster von setupmgr.exe

Als erstes müssen Sie angeben, ob Sie eine neue Antwortdatei erstellen wollen oder eine bestehende Antwortdatei bearbeiten wollen. Wenn Sie eine neue Antwortdatei erstellen wollen, klicken Sie den oberen Punkt an, der standardmäßig voreingestellt ist.

Wenn Sie eine bestehende Antwortdatei bearbeiten wollen, klicken Sie den unteren Punkt an. Sie müssen noch den Pfad der Antwortdatei angeben. Klicken Sie dafür am besten auf die Durchsuchen-Schaltfläche, navigieren sich durch die Ordnerstruktur wählen Sie die Antwortdatei aus, die Sie verändern wollen.

Neue oder bestehende Antwortdatei
Neue Antwortdatei oder bestehende bearbeiten

Im folgenden Fenster wird der Installationstyp angegeben. Je nach Installationstyp müssen die Dateien dementsprechend heißen. Bei einer Installation mit einer CD/DVD muss die Antwortdatei winnt.sif heißen.

Bei einer Systemvorbereitungsinstallation mit Sysprep heißt die Datei sysprep.inf. Wenn Sie die Installation manuell über die Konsole aufrufen, muss die Datei unattended.txt heißen. Für eine Installation über einen RIS-Server (Bereitstellungsdienste) heißt die Antwortdatei ristndrd.sif. Sie wählen den Installationstyp, die erstellte Datei wird automatisch benannt.

Installationstyp angeben
Installationstyp angeben

Für verschiedene Betriebssysteme werden während der Installation jeweils unterschiedliche Angaben verlangt. Damit die Antwortdatei die dementsprechenden Angaben bereitstellen kann, muss angegeben werden, für welches Betriebssystem die Antwortdatei erstellt werden soll.

Wählen Sie das Betriebssystem aus (beispielsweise Windows XP Professional) und klicken danach auf Weiter. Der Installationsassistent wird die benötigten Abfragen passend für das ausgewählte Betriebssystem durchführen.

Welches Betriebssystem
Betriebssystem auswählen

In diesem Fenster muss angegeben werden, ob wir eine vollautomatische Installation wünschen oder nicht. Bei einer vollautomatischen Installation braucht der Benutzer keinem Endbenutzer-Lizenzvertrag zustimmen. Die Installation verläuft vollautomatisch.

Wenn Sie Nein anklicken, muss der Benutzer dem Endbenutzer-Lizenzvertrag zustimmen. Es werden daher während der Installation weitere Benutzerangaben benötigt. Da wir eine vollautomatische Installation wünschen, stimmen wir dem zu und klicken auf Weiter.

Automatisierte Installation
Vollautomatische Installation

Bei jeder Installation werden Angaben zum Namen und Organisationsnamen verlangt. Diese Angaben können wir nun hier angeben. Sie werden in die Antwortdatei geschrieben und bei der Installation nicht mehr abgefragt.

Diese Angaben sind in der Regel immer dieselben und lassen sich daher problemlos über die Antwortdatei bereitstellen. Meistens wird hier der Name der Firma angegeben. Es sind jedoch auch andere Informationen denkbar, beispielsweise Abteilung, etc.

Name und Organisationsname
Namen eingeben

Als nächstes kommen die Anzeigeeinstellungen, die wir über die Antwortdatei festlegen können. Während der Installation werden diese Einstellungen automatisch gesetzt. So braucht man diese nicht mehr bei jeder Installation anzugeben.

Verlangt werden Angaben zur Farbtiefe, Bildschirmauflösung und Bildschirmfrequenz. Als Farbtiefe wird normalerweise 32-Bit genommen. Die Auflösung ist in der Regel 1024x768. Die Frequenz 85 Hz. Wir nehmen die jeweiligen Einstellungen und klicken auf Weiter.

Farbtiefe, Bildschirmauflösung und Bildschirmfrequenz
Anzeigeeinstellungen

Auch die Zeitzone lässt sich über eine Antwortdatei automatisch einrichten. Es wird normalerweise bei der Installation abgefragt. Die Zeitzone für unsere Regionen ist GTM +1. Also Amsterdam, Berlin, Bern, Rom, Stockholm. Sollte nichts eingestellt werden, wird automatisch die Zeitzone GTM -8 genommen.

Die Zeitzone lässt sich über das Menü anzeigen und auswählen. Wir wählen die richtige Zeitzone aus dem Menü aus und klicken auf Weiter, um zum nächsten Fenster zu gelangen.

Zeitzone
Zeitzone auswählen

Nun kommen wir zu einem wichtigen Punkt. Nämlich zum Produkt-Key des Betriebssystems. Beachten Sie dabei, dass Sie für jede Installation ein gültiges Produkt-Key benötigen. Für eine automatisierte Installation eignet sich daher ein Volumen-Lizenz. Andere Produktschlüssel dürfen nicht wiederholt verwendet werden.

Der Lizenzschlüssel befindet sich meistens auf der CD/DVD-Hülle und ist mit einem Hologramm versehen. Wir geben den Produktschlüssel ein und klicken auf Weiter.

Lizenz-Key
Produkt-Lizenz-Key

Besonders in Netzwerkumgebungen ist der Computername sehr wichtig. Denn, jeder Name darf nur einmal im Netzwerk vorkommen. Man hat einmal die Möglichkeit, den Computernamen automatisch generieren zu lassen oder den Namen manuell vorzugeben. Beides hat Vor- und Nachteile.

Bei automatisch generierten Namen gibt es keine Probleme im Netzwerk, die Namen sind dafür sehr kryptisch. Bei manuell eigegebenen Namen muss man diese später ändern, damit es im Netzwerk keine Probleme gibt. Hier kann die Installation mit einer Antwortdatei und UDF-Datei die Lösung sein.

Computername
Computernamen eingeben

Die Netzwerkkomponenten können normalerweise mit den Standardeinstellungen eingerichtet werden. Dabei werden automatisch TCP/IP, der Client für Microsoft-Netzwerke installiert und DHCP aktiviert. Diese werden in der Regel für ein Netzwerk gebraucht.

Man kann auch benutzerdefinierte Einstellungen verwenden. Hier sind tiefer gehende Netzwerkkenntnisse erforderlich, um die richtigen Einstellungen vornehmen zu können. Wir belassen es jedoch bei den Standardeinstellungen und klicken auf Weiter.

Netzwerkeinstellungen
Netzwerkkomponenten

Zu den Netzwerkeinstellungen gehört auch die Angabe der Arbeitsgruppe oder der Domäne. In größeren Netzwerken hat man eher eine Domäne. In kleineren Netzwerken eine Arbeitsgruppe. Die genaue Anzahl der Netzwerkrechner lässt sich nicht pauschal festlegen. Grob betrachtet lohnt sich die Einrichtung einer Domäne ab 5 Rechner.

Sollten Sie den Computer in eine Domäne einfügen wollen, müssen Sie den Benutzernamen und zweimal das Kennwort des Benutzers eingeben, der berechtigt ist, Computerkonten in die Domäne einzufügen. Diese Einstellungen kann man später immer noch ändern.

Arbeitsgruppe oder Domäne
Arbeitsgruppe oder Domäne

Die Telefonie Einstellungen sind normalerweise nicht von Bedeutung und ein Relikt aus der Vergangenheit. Wenn Sie ein Faxmodem haben oder noch mit einem Modem ins Internet einwählen, sind die Telefonie Einstellungen wichtig. Ansonsten stellt man obligatorisch lediglich die Ortsvorwahl ein und man kann die Telefonie Einstellungen vernachlässigen.

Als Optionen kann man das Land, die Ortsvorwahl, evtl. Amtskennziffer und das Wählverfahren einstellen. Standardmäßig wird mit dem Tonwahlverfahren gearbeitet.

Einstellungen für Telefonie
Telefonieeinstellungen

Windows kann für unterschiedliche Sprachen und Regionen angepasst werden. Diese Einstellungen werden in diesem Fenster vorgenommen. Man belässt es normalerweise bei der Einstellung "Standardeinstellungen für die zu installierende Windows-Version verwenden".

Man kann die regionalen Einstellungen auch in der Antwortdatei festlegen und explizit angeben, welche Regionseinstellung man verwenden möchte. Hier lässt sich alles auch benutzerdefiniert einrichten.

Einstellungen für die Region
Regionseinstellungen

Die Sprachunterstützung ist besonders wichtig, wenn man auf ausländischen Webseiten surft oder andere Inhalte in mit ausländischen Schriftzeichen anzeigen lassen möchte. Dazu wählt man im unteren Bereich die Sprachgruppen aus, für die man eine Sprachunterstützung installieren möchte.

Das bedeutet nicht, dass diese Sprachen automatisch installiert werden. Bei Bedarf werden die jeweiligen Sprachpakete zum Download angeboten und können installiert werden.

Sprachunterstützung
Sprachunterstützung

Es kommt sehr oft vor, dass man bei der Installation gleich einen Netzwerkdrucker einrichten möchte. Oft teilen sich in den Büros mehrere Arbeitsplatzrechner einen Drucker, der über das Netzwerk angesprochen wird. Die Installation kann über die Antwortdatei automatisiert werden.

Dazu gibt man den UNC-Pfad des Druckers ein und klickt auf die Schaltfläche "Hinzufügen". Der Drucker sollte in der unteren Liste erscheinen. Es lassen sich auch mehrere Drucker einrichten. Dazu müssen alle Drucker in die untere Liste aufgenommen werden.

Drucker
Drucker installieren

Mit der ersten Anmeldung des Benutzers können Befehle ausgeführt werden. Hierfür sind Kenntnisse in der Batchprogrammierung notwendig. Welche Befehle ausgeführt werden sollen, sind immer unterschiedlich. Beispielsweise kann man nach der Installation gleich eine Verbindung zu Netzlaufwerken herstellen.

Man kann auch mehrere Befehle ausführen lassen. Hierfür gibt man jeweils die Befehle ein und fügt sie jeweils in die untere Liste hinzu. Soll kein Befehl mit der ersten Anmeldung ausgeführt werden, lässt man diesen Punkt einfach leer.

Bei der ersten Anmeldung kann die Ausführung eines Befehls automatisiert werden
Ausführen eines Befehls

Es lassen sich im nächsten Fenster zusätzliche Befehle eingeben. Der Unterschied zum vorherigen Fenster ist, dass die zusätzlichen Befehle direkt nach der Installation angewendet werden, ohne dass man sich anmelden muss.

Im vorherigen Fenster werden Befehle eingegeben, die nach der ersten Anmeldung ausgeführt werden. In diesem Fenster werden die Befehle eingegeben, die unabhängig von einer Anmeldung ausgeführt werden. Auch hier kann man mehrere Befehle in die untere Liste hinzufügen.

Zusätzliche Befehle
Ausführen zusätzlicher Befehle

Mit der Identifikationszeichenfolge lässt sich ein Eintrag in die Registrierung auf den duplizierten Rechnern einfügen, um die Identifizierung des Abbildes der Systemvorbereitung zu erleichtern. Eine Systemvorbereitung wird mit dem Tool Sysprep durchgeführt.

Mit diesen Informationen kann zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt werden, welches Abbild auf einem Computer installiert ist. Die Informationen über die Systemvorbereitung für die Registrierung wird eingegeben, indem man die Zeichenfolge in das dafür vorgesehene Feld eingibt.

Identifikationszeichenfolge
Identifikationszeichenfolge

Somit wären wir auch schon fast fertig. Zum Schluss benötigt der Assistent noch eine Pfadangabe. Hier wird die Antwortdatei gespeichert.

Pfad der Antwortdatei
Pfadangabe für die Antwordatei

Die Antwortdatei kann nun benutzt werden, um Installationen automatisiert durchzuführen. Dabei werden keine Benutzereingaben verlangt. Die benötigten Informationen werden aus der Antwortdatei geholt. Beachten Sie lediglich, dass die Antwortdatei je nach Installationsart anders benannt werden muss. Besonders bei vielen Installationen lässt sich so enorm Zeit sparen.