Das Bewerbungsanschreiben einleiten
Die Einleitung in einem Bewerbungsanschreiben beginnt immer mit der Anrede. Hier sollte man darauf achten, dass man den Empfänger persönlich anspricht. Die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" sollte man auf jeden Fall vermeiden. Bei fast jeder Stellenanzeige ist eine Person benannt, an die Bewerbungen geschickt werden sollen. Ist keine Person benannt, hilft eine Nachfrage beim Unternehmen. Bei Stellenanzeigen von kleinen Unternehmen, in den keine Person benannt ist, kann man auch direkt die Person ansprechen, der die Firma gehört.
Danach sollte man in zwei bis drei Sätzen beschreiben, auf welche Stelle man sich bewirbt. Besonders in großen Unternehmen haben Personalverantwortliche eine Vielzahl von Stellenanzeigen geschaltet. Wenn man lediglich schreibt "im Internet habe ich erfahren, dass Sie einen Mitarbeiter suchen", so wissen die Personalmitarbeiter weder, auf welcher Webseite die Stellenanzeige gefunden wurde, noch auf welche konkrete Stelle man sich bewirbt.
Besser wäre "über das Jobportal XY habe ich erfahren, dass Sie zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen IT-Systemadministrator suchen". Man kann auch ein vorangegangenes Telefongespräch bzw. E-Mailkontakt erwähnen. So zeigt man Eigeninitiative und dass man sich für das Unternehmen bzw. für die Stelle interessiert.
Die Einleitung sollte auch einen Satz darüber enthalten, warum man sich auf die Stelle bewirbt. So stellt man einen persönlichen Bezug zu der angebotenen Stelle her, z.B. "Da ich seit 6 Jahren als IT-Systemadministrator tätig bin und einen neuen Wirkungskreis suche, bewerbe ich mich um diese Stelle.".
Kurz und knapp kann man auch angeben, warum man einen neuen Job sucht bzw. die vorhandene Arbeitsstelle aufgeben möchte. Ist man in ungekündigter Stellung und sucht eine "neue Herausforderung", so ist das ein heikler Punkt, der mit Vorsicht behandelt werden sollte. Denn, die Personalverantwortlichen könnten sich fragen, warum man den vorhandenen Job schmeißen will. Die Unternehmen suchen in der Regel Mitarbeiter für eine längere Zeit. Wer einen Job bei der aktuellen Firma schnell schmeißt, könnte auch bei der neuen Firma schnell aufgeben. Daher sollte das Anschreiben diese Passage nicht enthalten, wenn die Beschäftigungszeit bei der aktuellen Firma zu kurz ist.
Die Frage ist nun, welche Beschäftigungszeit gilt als zu kurz? Das ist zwar abhängig von der Branche, als Richtwert kann man von 1-3 Jahren ausgehen, innerhalb der Zeit man die Firma nicht wechseln sollte. Sonst gilt man evtl. als Jobhopper und so einen Mitarbeiter möchten die wenigsten Firmen. Wer in der aktuellen Firma bereits lange beschäftigt ist, kann dagegen durchaus auch angeben, dass man eine neue Herausforderung sucht. Niemand muss sein Leben lang für eine einzige Firma arbeiten und es ist nicht schlimm, wenn man nach einer gewissen Zeit einen neuen Job möchte.
Ähnlich heikel ist es, wenn man "zu lange" für eine Firma beschäftigt war, nur in umgekehrter Richtung. Ist man z.B. seit 25 Jahren für eine Firma tätig und bewirbt sich auf die Stelle, werden die meisten Personalverantwortlichen sich fragen, warum man nach "so langer Zeit" die Firma wechseln will. In solchen Fällen sollte man sogar die Gründe angeben, damit man von vornherein Klarheit schafft. Die Gründe sollten dabei schlüssig und neutral sein. Ist man z.B. aufgrund von Sanierungsmaßnahmen eines Unternehmens von Stellenstreichungen betroffen, kann man das auch angeben.
Problemlos sind auch Angaben über persönliche Gründe wie Rückkehr in den Beruf nach der Elternzeit, Umzug in eine andere Stadt etc. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich selbst wohl dabei fühlt und zu dem steht, was man schreibt. Ist man sich unsicher oder fühlt sich nicht wohl bei der Angabe der Gründe, sollte man das weglassen. Doch Vorsicht, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Beim Vorstellungsgespräch könnte die Frage "warum möchten Sie die Firma wechseln" kommen. Spätestens dann sollte man eine schlüssige Antwort haben.
Alles in allem liegt die Kunst darin, beim Lesen des Bewerbungsanschreibens "keine Fragen" bzw. keine negativen Fragen" aufkommen zu lassen. Hier hilft es, das Anschreiben aus der Position des Lesers zu betrachten. Stellen Sie sich einfach vor, Sie sind zuständig für das Personal und suchen Mitarbeiter für die Position XYZ. Lesen Sie Ihr Anschreiben und stellen Sie sich die Frage: Würde ich diese Person kennen lernen wollen, die mir sowas schreibt?". Ist die Einleitung gut und wirft keine ungewöhnlichen Fragen auf, kann man mit dem Hauptteil im Bewerbungsschreiben fortfahren.