Dachfonds
Bei einem Dachfonds handelt es sich um Fonds, die das Geld der Anleger nicht in Einzelinvestments anlegen, sondern in andere Fonds, die auch Zielfonds genannt werden. Das hat für den Anleger den Vorteil, dass die Risikostreuung der Fonds, noch einmal verstärkt wird, indem man in mehrere Fonds investiert. Daher eignet sich ein Dachfonds besonders für risikoscheue Anleger, die ihre Investitionen möglichst breit streuen möchten und möglichst wenig Schwankungen wollen.
Dadurch werden Kurssteigerungen und Kurseinbrüche einzelner Werte erheblich abgeflacht bzw. wirken sich kaum auf das gesamte Fondsvermögen aus. Nur wenn der gesamte Bereich, in dem der Dachfonds engagiert ist, sich deutlich in die eine oder andere Richtung bewegt, macht sich das auch beim Dachfonds spürbar bemerkbar.
Bei welchen Zielfonds ein Dachfonds engagiert ist, entscheidet das Fondsmanagement. Die Zielfonds, die berücksichtigt werden, lassen sich über die Fondsgesellschaft erfragen bzw. aus dem Fondsprospekt entnehmen. Häufig berücksichtigen die Fondsmanager hauseigene Fonds als Zielfonds. Es gibt aber auch Dachfonds, die andere Fonds berücksichtigen, die nicht zum eigenen Unternehmen oder zum näheren Umfeld gehören.
Bei der Art der Zielfonds wird unter anderem zwischen folgenden Fondstypen unterschieden:
In Dachfonds kann man normalerweise sowohl mit einer Einmalanlage, als auch mit einem Fondssparplan investieren und z.B. monatlich für einen bestimmten Betrag Fondsanteile erwerben. Die genauen Bestimmungen, die Kosten für Kauf und Verwaltung etc. ist abhängig von der jeweiligen Fondsgesellschaft.
Dem Vorteil der breiten Streuung durch mehrere Fonds stehen die Kosten gegenüber, die sich nachteilig erweisen können. Deshalb eignen sich Dachfonds eher für einen mittel- bis langfristigen Zeitraum. Bei kurzfristigen Anlagen hätte man wegen den Kosten evtl. überhaupt keine Gewinne. Denn, jeder Fonds verursacht Kosten. Bei einem Engagement über ein Dachfonds trägt man einerseits die Kosten für die Zielfonds und andererseits die Kosten für den Dachfonds. Die Kosten für die Dachfonds selbst sind aber gewöhnlich nicht so hoch wie die Kosten der Zielfonds, so dass das insgesamt sich in einem erträglichen Rahmen halten kann. Welche Kosten genau anfallen, kann man über die Fondsgesellschaft erfragen.
Bei Dachfonds lohnt es sich, einen Blick auf die Performance der einzelnen Zielfonds zu werfen, in denen der Dachfonds engagiert ist. Hat der Großteil der Zielfonds über einen längeren Zeitraum eine gute Rendite erwirtschaftet, so deutet das insgesamt auf eine gute und solide Performance für den Dachfonds hin. Ist die Performance des Dachfonds jedoch über einen längeren Zeitraum nur getragen von wenigen Zielfonds, so sollte man sich überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, lediglich in die guten Zielfonds zu investieren. Hierbei sollte man natürlich nicht außer Acht lassen, dass das Risiko dadurch erhöht werden würde. Auch ist es nicht unbedingt schlecht, wenn einige Zielfonds zwar in der Performance schlechter als andere abschneiden, dafür aber weniger risikoreich sind und der Dachfonds insgesamt einen guten Mix aus Rendite und Sicherheit hat. Von einem Dachfonds, der z.B. nicht nur in Aktienfonds investiert, sondern auch in Immobilienfonds, Mischfonds, Geldmarktfonds etc., kann man nicht dieselbe Performance erwarten wie bei einem Dachfonds, der nur in Aktienfonds investiert, dafür aber auch ein höheres Risiko birgt und grade die Minimierung des Risikos ist ein gewichtiges Argument.
Dachfonds gelten aufgrund der breiten Streuung zwar tendenziell als weniger risikoreich. Trotzdem haben auch sie ein Verlustrisiko. Wenn ein Dachfonds z.B. nur in andere Aktienfonds investiert, dann ist hier wie bei einem normalen Aktienfonds ein gewisses Risiko vorhanden. Würden z.B. die Aktienmärkte einbrechen, dann würde ein Dachfonds davon ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Hier würde auch die breite Streuung wenig helfen. Investiert ein Dachfonds in ausländische Zielfonds, so können hier Chancen, aber auch Risiken lauern, die sich durch Auf- oder Abwertung fremder Währungen ergeben können. Bevor man in ein Dachfonds investiert, sollte man auf jeden Fall ein Beratungsgespräch bei der jeweiligen Fondsgesellschaft oder bei der Bank wahrnehmen und sich über alle Risiken und Chancen etc. aufklären lassen.