Geschichte des Internets

In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde vom amerikanischen Verteidigungsministerium eine Organisation Namens ARPA, Advanced Research Project Agency gegründet. Die Organisation bekam den Auftrag, die Nutzung von Computernetzen für militärische Zwecke zu nutzen und zu fördern.

Schnell hat man erkannt, dass Computernetze für die Militärs eine wichtige Säule im Kalten Krieg mit ungeahnten Möglichkeiten bedeuten würden. Zum Beispiel, um im Falle eines Krieges schnell und sicher Daten von einem Ort zum anderen zu schicken und den Informationsfluss nicht zu gefährden. Das zu der Zeit aufgebaute Netz bekam den Namen ARPANET. In den 70er Jahren wurde ARPA in DARPA umbenannt. Das D steht für Defense und sollte die enge Verbundenheit mit dem Verteidigungsministerium symbolisieren.

Man kann das ARPANET als den direkten Vorläufer des heutigen Internets betrachten. Sie wurde von Anfang an dezentral aufgebaut, weil man verhindern wollte, dass das Netzwerk im Falle eines Krieges nicht ausgeschaltet werden kann, indem man beispielsweise die Zentrale zerstört. Diese Struktur ist bis heute geblieben. Fällt irgendwo ein Server oder Netzwerk aus, behindert das den Datenverkehr prinzipiell nicht.

Wichtige Meilensteine in der Geschichte des Internets

Im Jahre 1971 wurde über das ARPA-Netz die erste E-Mail verschickt. Danach passierte zunächst eine lange Zeit nichts wesentliches. In den 80er Jahren wurden zunächst die Heimcomputer (PC's) verbreitet und die erste Domain registriert. Das Internet war jedoch für die meisten Menschen nicht zugänglich. Das änderte sich erst Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre. Zunächst wurden 1989 für das www die ersten Standards am Institut CERN in Genf entwickelt.

Damit das Internet für alle Menschen nutzbar wurde, musste das Verteidigungsministerium das Netz für kommerzielle Zwecke freigeben. Dies geschah im Jahre 1990. Zuerst wurden Universitäten angebunden, danach Stück für Stück der Rest der Welt.

Ab dem Jahr 1993 war das Internet dann prinzipiell für jeden nutzbar. Denn 1993 wurde mit dem ersten Browser Mosaic einige grafische Möglichkeit geschaffen, sodass jeder Benutzer auf das Netz Zugriff erhält, Webseiten betrachten und Daten austauschen konnte. Dies kann man als die Geburtsstunde des heutigen www betrachten.

Geschichte des Internets

Danach ging die Entwicklung sehr schnell. Zunächst mussten die meisten Menschen mit langsamen Internetverbindungen auskommen und die ersten Websites waren mit denen kaum vergleichbar, die man heutzutage antreffen kann. Da das ein neues Medium gewesen ist, mussten sich viele Entwickler zunächst orientieren und die Spreu vom Weizen trennen.

Einen richtigen Schub bekam das Internet um die Jahrtausendwende und war mit dafür verantwortlich, dass an den Börsen die sogenannte "Dotcom-Blase" entstand. Es war Goldgräberstimmung und viele Unternehmen wollten auch im Internet präsent sein. Die Ernüchterung folgte ziemlich schnell. Das war jedoch auch eine gute Chance für das Internet, um Erwachsen zu werden. Seitdem entwickelt sie sich im Grunde in stabilen Bahnen. Immer mehr Menschen haben Zugang und die langsamen Netze werden mehr und mehr durch schnellere Leitungen abgelöst.

Web2.0

Um das Jahr 2005 herum bekam das Internet einen weiteren Schub. Denn, die Benutzer waren in der Lage, mit einfachen Mitteln selbst Inhalte einzustellen und mit anderen Usern zu kommunizieren. Die sozialen Netzwerke entstanden, über die die Benutzer ihre Freundschaften pflegen konnten. Außerdem verbreiteten sich die Videoportale, sodass die Benutzer selbstgedrehte Videos einstellen konnten. Die neuen technischen Möglichkeiten animierten viele Benutzer dazu, verstärkt im Internet aktiv zu sein. Diese Entwicklung wurde auch unter dem Begriff Web2.0 zusammengefasst.

Verwendung des Internets mit Mobilgeräten

Einen weiteren Schub bekam das Internet durch die Nutzung von neuen Mobilgeräten, die sich von den Vorgängerversionen unterschieden. Wurden die Mobilgeräte zunächst nur "Handy" genannt, waren ab ca. 2007 verstärkt "Smartphones" im Umlauf, mit denen man im Internet surfen und sogar kleine Programme installieren kann, die Apps genannt werden. Dadurch ist das Internet für viele Menschen zu einem Teil ihres Lebens geworden. Das Smartphone wird traditionell wie ein Handy immer mitgenommen und wenn man auch noch eine Internetverbindung hat, steht einer permanenten Nutzung nichts mehr im Wege und das ist auch das, was man beobachten kann. Überall begegnet man Menschen, die das Internet in Verbindung mit dem Smartphone für verschiedene Zwecke nutzen.

Internet of Things (Internet der Dinge)

Die nächste einschneidende Entwicklung dürfte das "Internet of Things" sein, was auf Deutsch "Internet der Dinge" bedeutet. Damit ist gemeint, dass die Vernetzung, die bereits bei den Menschen mit den sozialen Netzwerken vollzogen wurde, auf "technische Dinge" ausgedehnt wird, sodass viele Geräte miteinander vernetzt sind und Daten miteinander austauschen. So ist es denkbar, diese in Verbindung mit "klugen" Geräten zu nutzen. Beispielsweise könnte das Auto bei der Fahrt nach Hause automatisch Signale senden, damit die Temperatur der Heizung höher gedreht und die Kaffeemaschine eingeschaltet wird. Eine wichtige Grundlage hierfür wurde mit IPv6 gelegt. Denn, für eine Internetverbindung benötigt man eine IP-Adresse. Bei IPv4 gab es eine technische Grenze von ca. 4,3 Milliarden IP-Adressen, die mittlerweile alle vergeben wurden. Würde man auch noch allen technischen Geräten eine IP-Adresse vergeben wollen, wäre das praktisch unmöglich. Mit IPv6 kann man jedoch eine unvorstellbare Anzahl an IP-Adressen vergeben und von dieser Seite dürften keine Beschränkungen mehr vorliegen.