HTML-Editoren zum Erstellen von Webseiten

Wenn man Webseiten mit HTML erstellen möchte, dann benötigt man einen Editor, um den HTML-Code (Quellcode) zu schreiben. Der Editor muss dabei ein reiner Texteditor sein, so dass beim Abspeichern einer Datei nur der Quellcode als reiner Text gespeichert wird. Gewöhnliche Programme zur Textverarbeitung mit umfangreichen Formatierungsmöglichkeiten sind eher ungeeignet, um eine Webseite mittels HTML zu erstellen, da sie beim Abspeichern neben dem Quellcode unter Umständen weitere Informationen in der Datei mitspeichern und den Quellcode unbrauchbar machen können.

In Windows ist normalerweise ein reiner Texteditor bereits integriert und kann über START - PROGRAMME - ZUBEHÖR gestartet werden. Daraufhin öffnet sich der Editor-Fenster und der HTML-Code kann eingegeben werden.

Editor starten
Editor Fenster

Texteditor mit Editierhilfe

Wenn man anfängt, HTML-Quellcodes zu erstellen, dann ist ein einfacher Editor ohne besonderem Schnickschnack ausreichend. Besonders bei Webseiten mit großen langen Quellcodes geht jedoch häufig die Übersichtlichkeit verloren und insbesondere die Fehlersuche kann manchmal sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Eine Lösung für das Problem kann ein Texteditor mit Editierhilfe bieten. Diese sind hauptsächlich zum Programmieren bzw. auf die Erstellung von Quellcodes ausgelegt und bieten dem Programmierer einige nützliche Hilfen.

Beispielsweise werden verschachtelte Befehle eingerückt dargestellt, so dass man schneller erkennen kann, welche Befehle wie verschachtelt sind. Auch haben sie oft eine integrierte Syntaxprüfung für viele Programmier- oder Auszeichnungssprachen wie HTML, so dass fehlerhafte Codes mit Angabe der Zeilennummern angezeigt bzw. farblich hervorgehoben werden und schnell erkannt werden können. Besonders nützlich ist es auch, wenn es eine farbliche Unterscheidungen zwischen den einzelnen Codefragmenten, den Texten und sonstigen Inhalten gibt. So kann man z.B. wesentlich besser erkennen, welche Teile eines Codes zusammengehören, wo ein Bereich beginnt und endet. Bei manchen Editoren kann man zusammengehörige Codezeilen ein und ausblenden, um es nicht versehentlich zu verändern oder um sich auf einen anderen Teilbereich konzentrieren zu können.

Quellcode ohne Editierhilfe
Quellcode mit Editierhilfe

Mit all diesen und weiteren Hilfen fällt es dem Programmierer wesentlich leichter, auch bei großen und komplizierten Quellcodes die Übersicht zu bewahren und Fehler zu vermeiden. HTML ist zwar keine Programmiersprache, sondern eine Auszeichnungssprache und man kann damit statische Webseiten erstellen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man Webseiten nur mit HTML erstellt. Insbesondere, wenn man dynamische Webseiten mit einer Datenbankanbindung etc. erstellen möchte, kommt man um die Verwendung einer Programmiersprache für das Internet wie z.B. JavaScript oder PHP nicht herum und spätestens dann erweist sich die Verwendung eines Editors mit Editierhilfen als enorm hilfreich und zeitsparend.

Kostenlose und kostenpflichtige Texteditoren

Nachfolgend ist eine Auflistung von Webseiten, wo man einen Texteditor zum Programmieren beziehen kann. Manche Programme sind kostenlos und in deutscher Sprache. Über die Lizenzbedingungen, Funktionen, Hardware- und Software-Voraussetzungen sowie evtl. Preisen sollte man sich direkt bei den entsprechenden Anbietern oder über deren Webseite informieren.

WYSIWYG-Editoren für Webseiten

Wenn man Webseiten mit HTML erstellt, spart man durch die Nutzung von Programmiereditoren bereits viel Zeit. Das Eingeben des Quellcodes nimmt jedoch trotzdem viel Zeit in Anspruch und das ständige "Wühlen im Code" ist nicht jedermanns Sache. Erschwerend kommt hinzu, dass während der Erstellung nicht gleich ersichtlich ist, wie die Webseite ausschaut und ob es Fehler beinhaltet. So wurde von vielen Beteiligten der Wunsch nach einem Programm geäußert, das ähnlich wie bei einem Textverarbeitungsprogramm eine benutzerfreundliche Oberfläche zur Verfügung stellt, dem Benutzer während der Erstellung direkt anzeigt, wie die Webseite aussieht und man sollte lediglich durch ein paar Klicks angeben, was auf der Webseite erscheinen soll und das Programm erstellt im Hintergrund automatisch den dazugehörigen Quellcode.

Dieser Forderung sind einige Softwareanbieter gerecht geworden und haben WYSIWYG-Editoren entwickelt. WYSIWYG ist die Abkürzung für "What You See Is What You Get" und bedeutet übersetzt in etwa "Sie bekommen das, was sie sehen". Damit wird das Prinzip dieser Programme bezeichnet, dass man nämlich bereits bei der Erstellung der Webseite sieht, wie es am Ende aussieht. Sie haben eine benutzerfreundliche Oberfläche und können ähnlich wie ein Textverarbeitungsprogramme bedient werden. Man spart sehr viel Zeit dadurch, dass man Inhalte mit wenigen Mausklicks einfügen und verändern kann, anstatt den ganzen Quellcode per Hand zu schreiben. Beispielsweise braucht man für eine Tabelle mit vielen Zeilen und Spalten sehr viel Code. In einem WYSIWYG-Editor braucht man nur das Menü für die Tabelle aufzurufen und die Anzahl der Zeilen und Spalten festzulegen. Den Rest erledigt das Programm und das trägt dazu bei, Fehler zu minimieren bzw. erst gar nicht entstehen zu lassen.

Im Grunde benötigt man nicht einmal tiefergehende HTML-Kenntnisse und kann mit einem WYSIWYG-Editor Webseiten erstellen und bearbeiten. Trotzdem sollte man über HTML-Kenntnisse verfügen, selbst wenn man einen WYSIWYG-Editor benutzt. Der Grund hierfür ist, dass ein WYSIWYG-Editor im Hintergrund HTML-Code produziert und den Code sollte man verstehen, weil die Editoren nicht immer den Code produzieren, den man sich vorstellt. Zum Teil werden überflüssige Befehle eingebunden und der Code wird dadurch unnötig aufgebläht. In solchen Fällen muss man auch bei WYSIWYG-Editoren manuell eingreifen und den Code entsprechend ändern. Hierfür gibt es in den Programmen eine WYSIWYG-Ansicht und eine Code-Ansicht.

WYSIWYG-Ansicht im HTML-Editor
Code-Ansicht im HTML-Editor

WYSIWYG-Programm auf dem lokalen Rechner, im Intranet (Netzwerk) und in Online-Anwendungen

Viele WYSIWYG-Editoren werden auf dem lokalen Rechner installiert und man kann damit Webseiten auf dem lokalen Rechner erstellen und bearbeiten. Solange nur eine Person an den Webseiten arbeitet, gibt es keine Probleme. In manchen Fällen ist es jedoch so, dass nicht eine einzelne Person an den Webseiten arbeiten soll, z.B. wenn die Menge der einzelnen Seiten zu groß ist oder wenn die Fachartikel vom zugehörigen Fachpersonal erstellt und bearbeitet werden sollen. In solchen Fällen wird eine Software benötigt, die eine Arbeit im Netzwerk bzw. im Team unterstützt.

Dabei werden die Webseiten zentral an einem Speicherort im Netzwerk bzw. im Internet gespeichert. Möchte eine Person eine Webseite bearbeiten, wird diese ausgecheckt. So wird den übrigen Teammitglieder signalisiert, dass die Datei in Bearbeitung ist und im Idealfall wird die Datei für eine weitere Bearbeitung gesperrt. So kann verhindert werden, dass mehrere Personen eine Datei gleichzeitig bearbeiten und evtl. Änderungen gegenseitig überschreiben. In einer solchen Umgebung dient der Rechner, auf dem die Webseiten gespeichert sind, lediglich als Speicherort und spielt für die Bearbeitung der Webseiten keine große Rolle. Denn, die Hauptsoftware für die Bearbeitung der Webseiten wird auf allen Beteiligten Rechnern installiert.

Diese Variante wird vor allem in geschlossenen Netzwerken bzw. Intranets eingesetzt und es hat den Vorteil, dass man keinen Server konfigurieren und betreiben muss. Im Grunde reicht ein Speicherplatz, der für die Beteiligten im Netzwerk erreichbar ist. Dafür muss man jedoch auf den lokalen Rechnern das Programm installieren, konfigurieren und mit Updates versorgen. Es gibt auch Programme, die auf einem Server installiert werden. So muss man lediglich den Server und die dazugehörigen Programme einrichten und pflegen. Solche Systeme werden auch Content-Management-Systeme genannt und man setzt sie vor allem im Internet ein. So können z.B. die Redakteure die Webseiten direkt im Internet bearbeiten. Auf den Rechnern der Benutzer wird lediglich eine kleine Clientsoftware installiert und das aufwendige Installieren und Pflegen des Programms auf den Clientrechnern entfällt. Als Clientsoftware reicht dabei häufig ein ganz normaler Browser. Nachfolgend eine Abbildung häufig verwendeter Architekturen.

HTML-Programm lokal, im Netzwerk und Internet

WYSIWYG-Editoren

Nachfolgend eine Auflistung von einigen Webseiten, wo man einen WYSIWYG-Editor erhalten kann. Über die Funktionen, Preise, Lizenzbedingungen, Hard- und Softwarevoraussetzungen muss man sich bei den Anbietern informieren.

Es gibt eine Vielzahl an Text- und WYSIWYG-Editoren, Content-Management-Systemen und sonstigen Softwarepaketen, mit denen man eine Webseite erstellen kann. Was man benutzt, hängt von den Vorlieben und den Anforderungen. Um die Erstellung von HTML-Code zu erlernen, sollte man am Anfang jedoch einen reinen Texteditor benutzen. Später kann man die Arbeit mit anderweitiger Software immer noch schneller und effizienter gestalten.