Spontan bewerben mit Initiativbewerbung

Initiativbewerbung
Unaufgefordert, jedoch interessant

Bei den verschiedenen Bewerbungsformen stößt man immer wieder auf den Begriff Initiativbewerbung. Damit sind spontane Bewerbungen gemeint, die man abschickt, ohne dass das Unternehmen eine Stellenanzeige für eine konkrete Stelle inseriert hat. Die Bewerber schicken die Bewerbungsunterlagen, in der Hoffnung, dass das Unternehmen die Arbeitskraft gebrauchen könnte oder zufälligerweise sogar zu dem Zeitpunkt eine Person gesucht wird, die die entsprechenden Qualifikationen mitbringt.

Diese Art der Bewerbung ist sogar in vielen Fällen von Erfolg gekrönt. Denn, viele Unternehmen suchen zwar Mitarbeiter, schalten jedoch aktiv keine Stellenanzeigen. Der häufigste Grund dafür ist Zeitmangel. Mitarbeiter einzustellen bedeutet, Zeit zu opfern. Man muss Stellenanzeigen schalten, die Flut von Bewerbungen sichten, geeignete Kandidaten zu einem Vorstellungsgespräch einladen, die Vorstellungsgespräche vorbereiten und durchführen, eine Entscheidung treffen etc. Für all das benötigt man Zeit. Besonders kleine oder auch mittelständische Unternehmen können keine hauptverantwortliche Personalmitarbeiter einstellen, an die sie diese Aufgabe delegieren können. Häufig bleibt diese Aufgabe bei den Firmeninhabern "hängen". So kommt es, dass die Unternehmen diese Aufgabe immer und immer wieder verschieben, da "wichtigere" Dinge anstehen.

Wenn dann plötzlich aus heiterem Himmel eine Bewerbung von eine Person eintrudelt, die zum Unternehmen passt und die notwendigen Qualifikationen mitbringt, freuen sich die Unternehmen, da man die Zeit für die aufwendige Suche sparen kann. Bei vielen Unternehmen hat es sich sogar eingelebt, dass man zwar immer Mitarbeiter sucht, jedoch nie eine Stellenanzeige schaltet, da immer wieder neue Initiativbewerbungen eintreffen.

Vorteilhaft dabei ist, dass man als Bewerber Eigeninitiative zeigt. Man nimmt das Heft selbst in die Hand und wartet nicht, bis die Unternehmen aktiv werden. Manchmal passiert es sogar, dass die Unternehmen sich im Grunde keine Gedanken über einen neuen Mitarbeiter machen und eine Initiativbewerbung dabei eine Art Initialzündung darstellt. Plötzlich wird darüber diskutiert, dass man doch im Grunde einen neuen Beschäftigten benötigt und lädt den Absender der Initiativbewerbung zu einem Vorstellungsgespräch ein.

Auswahl geeigneter Unternehmen

Initiativbewerbungen kann man sowohl an kleine, mittlere oder große Unternehmen schicken. Die Hauptaufgabe vor dem Abschicken einer Initiativbewerbung besteht darin, vorher auszuloten, ob denn in einem Unternehmen eine passende Arbeitsstelle vorhanden wäre. Es bringt z.B. nichts, sich bei einer Kanzlei mit 3 Rechtsanwälten als IT-Systemadministrator zu bewerben, da in solchen Fällen normalerweise keine eigenen Mitarbeiter für den Betrieb der IT-Systeme beschäftigt werden. Man könnte sich aber z.B. bei einem kleinen IT-Systemhaus bewerben. Die Unternehmensgröße spielt keine Rolle, es muss nur vorstellbar sein, dass das Unternehmen Personal mit den entsprechenden Qualifikationen dauerhaft beschäftigt.

Zum Unternehmen unpassende Bewerbungen sollte man auf jeden Fall vermeiden. Besonders in Zeiten des Internets kommt man leicht in Versuchung, mal "schnell eine Bewerbung per E-Mail abzuschicken". Das könnte als Spam aufgefasst werden und in solchen Fällen erhält man in der Regel keinerlei Reaktion von den Unternehmen.

Umfang und Inhalt einer Initiativbewerbung

Unterschieden wird zwischen einer Kurzbewerbung und einer kompletten Bewerbung. Bei einer Kurzbewerbung wird lediglich das Anschreiben und der Lebenslauf geschickt. Empfohlen wird, eine vollständige Bewerbung abzuschicken. Beim Anschreiben wird wie bei einer normalen Bewerbung vorgegangen. Nähere Hinweise zum Anschreiben unter Bewerbungsanschreiben oder Muster für Bewerbungsanschreiben. Es sollte individuell auf das Unternehmen abgestimmt sein und einen klaren Bezug zum Unternehmen sollte man erkennen können.

Bei einer Initiativbewerbung kommt es noch mehr darauf an, das Bewerbungsanschreiben interessant zu gestalten, damit das Interesse des Unternehmens geweckt wird. Schließlich hat das Unternehmen niemanden aufgefordert, eine Bewerbung abzuschicken. Das Unternehmen ist also zunächst einmal in der defensiven und abwartenden Haltung. Die Kunst liegt darin, diese Barriere zu überwinden.

Vorteilhaft für die Bewerber ist der Umstand, dass sie die eigene Persönlichkeit, die Fähigkeiten und Qualifikationen besser zur Geltung bringen können, da kein Anforderungsprofil einer Stellenanzeige berücksichtigt werden muss. Das Anschreiben kann so gestaltet werden, wie es am vorteilhaftesten erscheint. Man sollte dabei trotzdem stets sachlich bleiben und nicht übertreiben.

Der Hauptunterschied besteht in der Einleitung, da man irgendwie erklären muss, warum man sich unaufgefordert bewirbt. Den Hauptteil kann man in gewohnter Art und Weise formulieren.

Eine Einleitung könnte man z.B. wie folgt formulieren:

"beim Besuch Ihrer Unternehmenshomepage konnte ich entnehmen, dass Ihr Unternehmen seit Jahren kontinuierlich wächst. Ich nehme an, dass Sie immer wieder qualifiziertes Personal suchen. Daher möchte ich mich bei Ihnen vorstellen und bewerbe mich als IT-Netzwerkadministrator."

Download einer Initiativbewerbung als Muster

Ein komplettes Anschreiben kann als Muster unter Bewerbungsanschreiben für Initiativbewerbung als Word-Dokument runtergeladen werden.

Anschreiben Inititativbewerbung
Beispiel für Anschreiben einer Initiativbewerbung