Investmentfonds

Wenn man sich nicht ständig aktiv mit Geld- und Finanzanlagen, Zinsen und ähnlichen Dingen befassen möchte, so kann ein Investmentfonds, kurz auch häufig nur Fonds genannt, eine interessante Lösung für den Privatanleger sein. Die Anleger erwerben dabei Fondsanteile und der Preis pro Anteilsschein richtet sich am aktuellen Sondervermögen des Fonds. Dieser kann, je nach Performance des Fondsmanagements und der wirtschaftlichen Entwicklung, steigen oder aber auch fallen.

Investmentfonds

Die Fondsgesellschaft verwaltet das Vermögen des Fonds und legt das Geld zum Zwecke der Vermehrung an, z.B. in Aktien, Immobilien, am Terminmarkt usw. Steigert die Fondsgesellschaft durch gute Investmententscheidungen den Wert des Vermögens, steigen auch die Preise für die Anteilscheine, die die Anleger erworben haben. Bei ungünstigen Entscheidungen kann der Wert eines Anteilsscheins auch fallen. Den Preis für einen Anteilsschein eines Fonds kann man normalerweise täglich über das Internet bei entsprechenden Finanzseiten bzw. bei der depotführenden Bank abfragen, wo man die Anteilsscheine erworben hat.

Arten von Fonds

Es gibt verschiedene Arten von Fonds und sie können unter anderem in folgende Bereiche eingeteilt:

Durch die Art des Fonds, den man ausgewählt hat, entscheidet man, wie und in welchen Bereichen das Geld investiert wird. Möchte man z.B. vom Aktienmarkt profitieren, wählt man einen Aktienfonds. Soll das Geld in Immobilien angelegt werden, wählt man einen Immobilienfonds. Die Einteilung der Fonds geht jedoch weiter und die Fonds haben in der Regel eine bestimmte Ausrichtung, z.B. nach bestimmten Branchen, Regionen oder Unternehmensgrößen. Beispielsweise kann man einen Fonds auswählen, wo das Geld hauptsächlich in europäische Aktien angelegt wird. Man kann die Ausrichtung weiter eingrenzen und z.B. einen Aktienfonds auswählen, wo das Geld in europäische Aktien aus der IT-Branche angelegt wird.

Hier sollte man als Anleger die Zeit investieren und prüfen, wie aussichtsreich der Bereich ist, worauf der Fonds ausgerichtet ist. Prophezeit man z.B. für eine bestimmte Branche sinkende Umsätze und Gewinne, sollte man nicht unbedingt einen Fonds mit dieser Ausrichtung wählen. Denn, auch wenn ein Fonds professionell geführt wird, Wunderdinge können auch sie in einem schlechten Umfeld nicht vollbringen. Umgekehrt kann es sich lohnen einen Fonds auszuwählen, der auf einen Bereich ausgerichtet ist, in dem für die Zukunft gutes Wachstum erwartet wird.

Ausschüttung der Gewinne

Die Fonds unterscheiden sich auch darin, dass sie die Erträge die sie erwirtschaften, unterschiedlich behandeln. Es gibt thesaurierende Fonds, die die Gewinne behalten und wieder investieren. Dadurch entsteht ein sogenannter Zinseszinseffekt, wenn die Gewinne durch die erneute Anlage zusätzliche Gewinne erwirtschaften.

Nicht thesaurierende Fonds werden auch ausschüttende Fonds genannt und hierbei werden die Gewinne nicht erneut angelegt, sondern in einem bestimmten Rhythmus, z.B. halbjährlich oder jährlich, an die Anleger ausgeschüttet.

Kosten eines Fonds

Die Mitarbeiter eines Fonds, das Büro und Equipment etc. verursachen natürlich Kosten und sie müssen von den Anlegern bezahlt werden. Daher wird eine einmalige Gebühr beim Kauf von Fondsanteilen erhoben und das wird Ausgabeaufschlag genannt. Dieser liegt gewöhnlich zwischen 3% und 7%. Es gibt aber auch Fonds, die keine Ausgabeaufschläge erheben, insbesondere bei Fonds, die keine oder kaum Kosten verursachen wie z.B. Indexfonds.

Häufig gibt es zwischen den Fondsgesellschaften und den Banken, über die man die Fondsanteile erwerben kann, besondere Vereinbarungen bezüglich des Ausgabeaufschlags. So kann es passieren, dass man beim Kauf von Fondsanteilen über eine bestimmte Bank einen geringeren Ausgabeaufschlag bezahlen muss als bei einer anderen Bank.

Neben dem Ausgabeaufschlag können weitere Kosten entstehen, die entweder separat bezahlt werden müssen oder die von der Fondsgesellschaft direkt vom Fondsvermögen abgezogen werden. Beispielsweise nehmen manche Fonds beim Verkauf der Fondsanteile Rücknahmegebühren.

Ein Fonds verursacht auch Kosten, die nicht immer direkt dem Anleger in Rechnung gestellt, sondern vom Fondsvermögen abgezogen werden können und somit die Rendite evtl. schmälern. Das können z.B. Aufwandsersatz für Rechtsberatung, Informationsbeschaffung oder Wirtschaftsprüfung sein. Auch fallen z.B. beim Kauf, Verkauf und Lagerung von Wertpapieren Transaktionskosten an, die gewöhnlich vom Fondsvermögen abgezogen werden. Es können auch erfolgsabhängige Vergütungen für die Mitarbeiter und Manager des Fonds anfallen, wenn z.B. bestimmte Erfolge erzielt wurden. Welche Kosten anfallen und vom Fondsvermögen abgezogen werden und wie hoch diese jedes Jahr vom Fondsvermögen ausmachen, sollte man direkt bei der Fondsgesellschaft erfragen. Hier kann es große Unterschiede geben. Normalerweise machen sie ca. 1-2% des Fondsvermögens aus und können natürlich auch mehr oder weniger sein.

Neben all den Kosten, die direkt den Fonds betreffen, fallen auch eigene Kosten beim Kauf und Verkauf der Fondsanteile an. In der Regel kauft und verkauft man Fondsanteile über eine depotführende Bank bzw. einem Broker, die bei Käufen und Verkäufen evtl. Transaktionsgebühren und Depotverwaltungsgebühren in Rechnung stellen. Diese sind unterschiedlich und von der jeweiligen Bank bzw. Broker abhängig, über die man die Käufe und Verkäufe abwickelt.

Bei der Auswahl des Fonds sollte man nicht nur auf die Kosten schauen, sondern auch auf die Rendite, die der Fonds über einen langen Zeitraum erwirtschaftet. Beispielsweise kann es lohnenswerter sein, Fondsanteile zu kaufen, die zwar 4% Ausgabeaufschlag kosten, dafür dauerhaft 5% Rendite erwirtschaften als ein Fonds, der nur 3% Ausgabeaufschlag kostet, dafür aber über einen längeren Zeitraum nur 3,5% Rendite erwirtschaftet.

Kauf und Verkauf des Fondsanteile

Fondsanteile haben gewöhnlich eine Wertpapierkenn Nummer (WKN) und eine International Security Number (ISIN) und können wie normale Aktien über eine depotführende Bank gekauft und verkauft werden. In solchen Fällen sind in der Regel zumindest bei kleinen Beträgen von Privatanlegern keine Kündigungsfristen zu beachten. Man verkauft die Anteile wie normale Aktien und erhält sein Investment zurück. Der Betrag, den man zurück erhält, hängt davon ab, wie viele Anteile man besitzt, welchen Kurs ein Anteilsschein zum Zeitpunkt des Verkaufs hat und welche Kosten beim Verkauf entstehen.

Anders sieht es aus, wenn man Fondsanteile im Rahmen eines Vertrags erwirbt, z.B. im Rahmen einer fondsgebundenen Lebensversicherung. In solchen Fällen gilt das, was zwischen den Vertragsparteien vereinbart wurde und natürlich auch die gesetzlichen Bestimmungen, die für den Vertrag gelten.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten, in ein Fonds zu investieren. Mit einem größeren Einmalbetrag oder mit kleineren Beträgen in monatlichen Raten. Wenn man mit kleinen monatlichen Raten investiert, hat man den Vorteil, dass man auch zu günstigeren Kursen Fondsanteile kauft, wenn der Fonds eine gewisse Zeit sich negativ entwickelt.

Der richtige Zeitpunkt für den Kauf von Fondsanteilen

Es kann natürlich niemand in die Glaskugel schauen und vorhersehen, wann der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg ist. Wenn man mit einem großen Einmalbetrag investieren möchte, dann sollte man trotzdem darauf achten, nicht unbedingt zu Höchstkursen zu investieren. Denn, die Entwicklung der Wirtschaft verläuft nie gradlinig nach oben, sondern in Zyklen. Mal geht es hoch, mal geht es runter. Und wenn man grad zu dem Zeitpunkt investiert, in dem die Kurse am höchsten sind und in der folgenden Zeit die Kurse runter gehen, kann das ein frustrierendes Erlebnis sein.

Hier haben sich Fondssparpläne als eine effektive Methode erwiesen, um einen guten Durchschnittskurs beim Kauf zu erzielen. Dabei beginnt man, monatlich mit einem bestimmten Betrag in Fonds zu investieren. Fallen in der folgenden Zeit die Kurse, kauft man kontinuierlich weiter. Auf diese Art und Weise hat man sowohl zu Höchstkursen, als auch bei tieferen Kursen Anteile gekauft und erhält so einen angenehmen Durchschnittskurs.

Vor- und Nachteile von Investmentfonds

Es gibt bei der Geldanlage in Investmentfonds Vor- und Nachteile, die man kennen sollte. Je nach persönlicher Situation und Vorlieben kann es sich für manche Menschen eignen und für andere nicht. Auf jeden Fall können sie im Rahmen der Diversifikation des Vermögens einen großen Beitrag leisten.