IP-Adresse ändern mit manueller IP-Adressierung

Einem Rechner kann entweder manuell oder automatisch eine IP-Adresse zugewiesen werden. Bei der manuellen Zuweisung bleibt die IP-Adresse für immer bestehen. Bei der automatischen Zuweisung kann sich die IP-Adresse jeweils ändern, da hierbei nach einer freien IP-Adresse gesucht und vergeben wird und jedes Mal eine andere sein kann. Daher wird die automatische Zuweisung auch dynamische IP-Adressierung genannt.

Beide Varianten haben Vor- und Nachteile bzw. sie werden für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Grob eingeteilt werden Servern manuell feste IP-Adressen vergeben und Clients erhalten sie dynamisch. Der Grund dafür ist, dass Server innerhalb eines Netzwerks fest definierte Aufgaben erfüllen. Sie sollten immer unter derselben Adresse erreichbar sein denn sonst kann es passieren, dass ein Client sie nicht findet. Clients erhalten sie meistens automatisch, damit der Verwaltungsaufwand so gering wie möglich ist. Sonst muss man stets alle vergebenen IP-Adressen im Überblick haben bzw. man muss sie in einer Liste verwalten. Bei kleinen Netzwerken kann man den Clients ebenfalls manuelle IP-Adressen vergeben, da hier der Verwaltungsaufwand gering ist.

IP-Adresse manuell ändern

Für die manuelle Vergabe der IP-Adresse benötigt man einige Informationen. Diese sind:

  • Freie IP-Adresse im Netzwerk
  • Subnetzmaske
  • IP-Adresse des Standardgateways
  • IP-Adresse des DNS-Servers
  • WINS-Server

Die freie IP-Adresse im Netzwerk und die Subnetzmaske werden auf jeden Fall benötigt. Sie bilden eine Einheit, denn über die Subnetzmaske wird definiert, welcher Anteil der Netzwerkanteil und welcher Anteil der Hostanteil der IP-Adresse ist und zu welcher Adressklasse das Netzwerk gehört.

Um die Verbindung zu einem anderen Netzwerk herzustellen, wird die IP-Adresse des Routers benötigt, auch Standardgateway genannt. Das ist meistens der Fall, denn sonst könnte man z.B. nicht ins Internet. Wurde ein Standardgateway eingetragen und schickt ein Datenpaket an ein anderes Netzwerk, wird das Datenpaket automatisch an den Router geschickt, der das Datenpaket von dort aus weiterleitet. Hat man keinen Standardgateway eingetragen, kann man nur innerhalb des eigenen Netzwerks kommunizieren.

DNS-und WINS-Server dienen dazu, die Namensauflösung für Hosts zu betreiben. Diese Informationen sind meistens nicht notwendig, es sei denn, man betreibt DNS- oder WINS-Server im eigenen Firmennetzwerk. Im Internet stellt der Internetprovider einen DNS-Server zur Verfügung, so dass die Namen der Domains aufgelöst werden können.

Um die IP-Adresse ändern zu können, ruft man zunächst die Eigenschaften der Netzwerkverbindung auf, die man über Systemsteuerung - Netzwerk und Internet - Netzwerkverbindungen erreicht.

Netzwerkeigenschaften
Eigenschaften der Netzwerkverbindung

Im nächsten Fenster wählt man das Internetprotokoll aus und klickt auf die Schaltfläche Eigenschaften. Beim Internetprotokoll hat man die Auswahl zwischen IPv6 und IPv4. Hat man das Netzwerk noch nicht auf IPv6 umgestellt, sollte man IPv4 wählen. IPv6 ist eine Weiterentwicklung des Internetprotokolls, da IP-Adressen unter IPv4 im Internet sehr knapp bzw. bereits aufgebraucht wurden und daher ein neues Internetprotokoll entwickelt wurde. Mit IPv6 kann man im Grunde jeder Tasse eine IP-Adresse vergeben.

Internetprotokoll
Internetprotokoll auswählen

Im Register Allgemein kann man die IP-Adresse ändern. Hierfür setzt man die Auswahl auf Folgende IP-Adresse verwenden. Danach können die Daten manuell eingegeben werden.

IP-Adresse ändern
IP-Adresse und Subnetzmaske

Über die Schaltfläche Erweitert gelangt man in die erweiterten TCP/IP-Einstellungen. Hier kann man z.B. der Netzwerkkarte mehrere IP-Adressen vergeben. Das kann sinnvoll sein, wenn man z.B. einen Webserver betreibt, auf dem mehrere Domains gehostet werden. Man könnte jeder Domain eine eigene IP-Adresse zuweisen. Es können auch mehrere Standardgateways eingetragen werden. So hat man im Falle eines Ausfalls einen alternativen Router. Der oberste Standardgateway gilt dabei als primärer Gateway. Ist eine Verbindung nicht möglich, werden der Reihe nach die anderen Gateways angesprochen.

Weitere TCP/IP-Einstellungen
Erweiterte TCP/IP-Einstellungen

Im Register DNS und WINS können ebenfalls mehrere Server angegeben werden. Der oberste Eintrag gilt auch hier als der primäre Server. Wichtig ist die Einstellung Adressen dieser Verbindung im DNS registrieren. Das bewirkt, dass der Eintrag für den Rechner im DNS-Server automatisch aktualisiert wird.

DNS-Server
IP-Adresse des DNS

WINS-Server werden eigentlich nur noch benötigt, wenn im Netzwerk ältere Windows-Clients im Einsatz sind. Das betrifft die Betriebssysteme Windows NT 4.0 sowie die vorherigen Versionen. Diese kannten noch kein DNS und daher wurde die NetBIOS-Namensauflösung benutzt, die in WINS-Servern verwaltet wurden.

Neuere Rechner sind abwärtskompatibel. Das bedeutet, dass die Rechner sowohl über DNS als auch über WINS erreichbar sind. Hierfür gibt es im Register WINS eine wichtige Option, die standardmäßig aktiviert ist:

  • NetBIOS Einstellungen des DHCP-Servers verwenden. Falls die statische IP-Adresse verwendet wird oder der DHCP-Server keine NetBIOS-Einstellungen anbietet, wird NetBIOS über TCP/IP aktiviert.

Mit dieser Einstellung wird die Abwärtskompatibilität aktiviert und die Kommunikation mit Rechnern, die ein älteres Betriebssystem im Einsatz haben, funktioniert ohne Probleme. Sind im Netzwerk keine alten Rechner im Einsatz, kann NetBIOS über TCP/IP auch deaktiviert werden. Allerdings sollte dieser Schritt gut überlegt sein, damit keine negativen Effekte eintreten.

WINS
WINS-Server

Die Vorgehensweise, um Clients oder Servern manuell eine IP-Adresse zu vergeben, ist fast identisch. Man sollte beachten, dass einige Serverdienste nicht laufen, wenn dem Server keine feste IP-Adresse vergeben wurde. Daher sollte man Servern eigentlich immer eine feste IP-Adresse zuweisen. Bei Clients ist das Gegenteil der Fall. Damit der Verwaltungsaufwand für die Clients so gering wie möglich ist, sollte man diesen IP-Adressen über DHCP-Server zuweisen lassen. Lediglich bei kleinen Netzwerken hält sich der Aufwand bei manueller IP-Adressierung in Grenzen.

Moderne Router haben meistens einen integrierten DHCP-Server, so dass man keinen extra bereitstellen muss. Bei großen Netzwerken verwendet man dagegen meistens separate DHCP-Server.