Online Bewerbung: Über Webseiten von Unternehmen bewerben

Online Bewerbung
Bewerbungsformular

Viele Unternehmen nutzen die Möglichkeit, Stellenangebote über die firmeneigene Homepage zu veröffentlichen. Für die Bewerber gibt es häufig die Möglichkeit, sich direkt über die Webseite auf die angebotene Stelle zu bewerben. Hierfür werden auf der Webseite passende Online Formulare bereitgestellt, die vom Bewerber auszufüllen sind. Diese Art wird auch Online Bewerbung genannt.

Die Frage ist berechtigt, was denn der Unterschied zwischen einer E-Mail Bewerbung und einer Online Bewerbung ist. Wie bei einer E-Mail Bewerbung verschickt man die Bewerbung elektronisch über das Internet. Es muss nichts ausgedruckt werden, man spart sich die Kosten für Papier, Druckerpatronen, Porto, Bewerbungsfoto etc. Das ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit. Ansonsten bestehen große Unterschiede, dazu gehören:

  • Beim Ausfüllen der Bewerbungsformulare interagiert man häufig online mit dem Webserver. Beispielsweise wird geprüft, ob die Pflichtfelder ausgefüllt wurden bzw. die Daten in den Formularfeldern das richtige Format haben. So wird sichergestellt, dass alle benötigten Information in der richtigen Form eingegeben werden. Außerdem sind viele Formulare so aufgebaut, dass zwischen den einzelnen Auswahlmenüs Abhängigkeiten bestehen. Wählt man z.B. bei Land Deutschland aus, erscheinen im nächsten Auswahlmenü nur deutsche Städte, bei der Auswahl eines anderen Landes entsprechend andere Städte. Bei einer E-Mail gibt es solche Online-Interaktionen nicht.
  • Bei vielen Homepages ist im Hintergrund eine umfangreiche Datenbank mit weiteren Online-Anwendungen für die Personalmitarbeiter vorhanden. So können alle Informationen, die die Bewerber abschicken, zentral in einer Datenbank gespeichert werden und ermöglichen den Personalmitarbeitern, weitere Anwendungen auszuführen. Beispielsweise kann man verschiedene Kriterien vorgeben und per Mausklick die passenden Mitarbeiter suchen lassen. Mehrere Bewerber, die die Kriterien erfüllen, kann man ohne großen Aufwand vergleichen.
  • Durch die Online-Speicherung der Daten ist es möglich, dass mehrere Personalmitarbeiter Zugriff auf die Bewerberdatenbank haben. So kann z.B. in einem Krankheitsfall die Vertretung problemlos den Fall übernehmen. Schickt man dagegen eine E-Mail Bewerbung ab, ist die E-Mail im Posteingang des zuständigen Personalverantwortlichen.

Das sind einige Unterschiede zwischen einer Online-Bewerbung und einer Bewerbung per E-Mail. Die Unternehmen setzen immer mehr auf Online-Bewerbungen. Manche Unternehmen akzeptieren sogar nur noch Bewerbungen über die Homepage. Das hat folgende Gründe:

  • Viele Bewerber haben leider nicht die Tipps für E-Mail Bewerbungen befolgt und sich nicht nur auf eine konkrete Stelle im Unternehmen beworben, sondern massenhaft E-Mails abgeschickt. Anscheinend in der Annahme, viel bringt viel. Die Unternehmen sind jedoch nicht daran interessiert, massenhaft E-Mail Bewerbungen von Personen zu erhalten, die für die offenen Stellen nicht in Frage kommen. Lieber eine Bewerbung einer passenden Person statt 100 von unpassenden. Massenmails sind übrigens Spam und dementsprechend nicht gerne gesehen.
  • E-Mail Bewerbungen, die ein Unternehmen erhält, entsprechen keinem vereinheitlichtem Standard, da die Bewerber die E-Mail frei gestalten können. So kommt es vor, dass die Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf, Arbeitszeugnisse etc. mal als mehrere PDF-Dokumente abgeschickt werden, mal als ein einziges PDF-Dokument, mal als mehrere Bilder, mal als Word-Dokument etc. und alle unterschiedlich benannt werden. Mal heißt die Datei Lebenslauf-Max-Mustermann.pdf, mal Lebenslauf-MM.pdf usw. Über Online-Formulare schafft man einen Standard. Man kann genau vorgeben, welche Informationen Pflichtfelder sind, welche Dateitypen akzeptiert werden (z.B. nur PDF), wie groß die Dateien maximal sein dürfen und einige Dinge mehr.
  • Viele Unternehmen besitzen eine Bewerberdatenbank, in der sie alle Informationen speichern. Erhalten die Unternehmen E-Mail Bewerbungen, müssen die Informationen mit großem Aufwand in die Datenbank kopiert werden.

Alles in allem bieten Online-Bewerbungen sowohl Vor- als auch Nachteile. Denn, viele Lebensläufe lassen sich nicht in ein Standard pressen. Bei vielen Bewerbungsformularen ist z.B. das Feld "Studium" vorhanden. Wenn jemand nicht studiert hat, werden die Bewerber verunsichert. Einerseits wissen sie nicht, was sie da reinschreiben sollen, andererseits machen sie sich Gedanken, ob sie denn ohne Studium überhaupt Chancen haben.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Unternehmen bei dieser Art von Bewerbungen möglicherweise gute Mitarbeiter "übersehen". Wenn z.B. jemand die Schule abgebrochen hat, keinen Schulabschluss hat, jedoch im Laufe des Lebens eine hervorragende Karriere durchlaufen hat und sehr gute Kenntnisse in einem Fachgebiet besitzt, die Unternehmen in der Bewerberdatenbank jedoch nur nach Bewerbern mit Schulabschluss suchen, werden sie diese Person wahrscheinlich nie finden. Die Lebensläufe sind einfach zu unterschiedlich, um sie in ein Schema zu pressen. Das ist ein großer Nachteil von Online-Bewerbungen.

Außerdem bedeuten Online-Bewerbungen einen erhöhten Aufwand für die Bewerber. Alle Informationen aus dem Anschreiben, Lebenslauf etc. müssen bei jeder Bewerbung erneut in ein Formular eingegeben werden. Das kann dazu führen, dass die Bewerber nach einiger Zeit demotiviert werden, wenn sie wenig bis keine Resonanz auf ihre Bemühungen erhalten.

Tipps für Online Bewerbungen

  • Damit das Ausfüllen der Formulare schneller geht, kann man die Autoausfüll-Funktion des Browsers verwenden. Das erspart einem das Tippen immer wiederkehrender Informationen wie Name, Adresse etc.
  • Bevor das Formular abgeschickt wird, sollte man es vorher noch einmal lesen, um Rechtschreibfehler und unpassende Eingaben auszuschließen. Insbesondere wenn man die Autoausfüll-Funktion benutzt, kann es passieren, dass einige Angaben nicht zum Eingabefeld passen.
  • Lange Texte kann man in einem Texteditor einfügen und von dort immer wieder in die Eingabefelder kopieren. Auch hier ist wichtig, den Text danach zu überarbeiten.
  • In Freitexte sollten die Schlüsselbegriffe untergebracht werden. Damit man gefunden wird, wenn die Personalmitarbeiter danach suchen. Daher sollte man die Felder für Freitexte auch konsequent ausnutzen, ohne dabei jedoch mit den Begriffen zu "spammen". Es sollte nach wie vor schön zu lesen sein.
  • Aus den genannten Gründen sollte man immer eine E-Mail Bewerbung einer Online-Bewerbung vorziehen. Daher sollte man vor dem Ausfüllen des Formulars immer prüfen, ob das Unternehmen auch eine E-Mail Bewerbung akzeptiert.
  • Man sollte auch prüfen, ob es nicht sinnvoll ist, als Unterstützung eine eigene Homepage zu erstellen, um sich mit damit passiv online bewerben zu können.