Dateien und Ordner in Windows verwalten

Wenn Sie mit einem Computer einen Brief schreiben oder sonstige Anwendungen ausführen, brauchen Sie dafür ein Programm. Das Betriebssystem und die Programme bilden daher die Basis, um überhaupt etwas am Computer machen zu können. Mit einem Programm schreiben Sie z.B. einen Brief. Der Brief ist irgendwo im Computer abgelegt (gespeichert). Jedes Bild, jeden Brief, eigentlich fast alles in einem Computer nennt man Dateien. Diese Dateien müssen in einem Computer geordnet werden. Wie im richtigen Leben gibt es in einem Computer auch Ordner, um diese Dateien sortiert abzulegen.

Dateiverwaltung im Ordner
Die Datei mein-brief befindet sich in einem Ordner

Ordner unterscheiden sich von Dateien anhand von Symbolen. Ordner haben ein gelbes Ordnersymbol. Auf dem Bild ist ein Ordner mit dem Namen meine-bilder. Jetzt kann man sich vorstellen dass man nicht alle Bilder in einem Ordner speichert. Also wurden in diesem Beispiel zwei Unterordner mit dem Namen 2008 und 2009 erstellt. In diesen Ordnern könnten wir die Bilder nach dem Jahr sortiert ablegen.

Ordnerstruktur
Einfache Ordnerstruktur mit zwei Unterordnern

Tiefe Ordnerstrukturen

In unserem Beispiel haben wir die beiden Unterordner 2008 und 2009. Diese Ordner kann man natürlich noch weiter verzweigen, z.B. haben wir unter 2008 zwei weitere Ordner mit dem Namen urlaub-sylt und urlaub-usa. Der Ordner urlaub-sylt ist weiter unterteilt in partyfotos und strandfotos.

Die jeweiligen Unterordner erkennt man daran, dass sie etwas eingerückt sind. Auf diese Weise kann man tiefere Ordnerstrukturen aufbauen und die Dateien dementsprechend ablegen. Zu den Grundlagen in Windows gehört es, solche Ordnerstrukturen zu erstellen, Dateien darin abzulegen und natürlich auch wieder zu finden. Schließlich möchte man irgendwann seine Dateien wieder öffnen, betrachten und bearbeiten.

Tiefe Ordnerstrukturen
Tiefer verschachtelte Ordnerstrukturen

Pfadangabe

Jede Datei oder Ordner ist irgendwo auf dem Computer abgelegt. Je nachdem wo sie abgelegt ist, ist diese über einen Weg, eine sogenannten Pfad zu erreichen. In unserem Beispiel haben wir den lokalen Datenträger C. In diesem Laufwerk gibt es den Ordner meine-bilder. Darunter befindet sich der Ordner 2008. Hier ist der Ordner urlaub-sylt. Als letzten Unterordner im Pfad ist der Ordner partyfotos.

Pfadangabe und Adresse
Die Pfadangabe gibt an, wie ein Ordner oder Datei zu erreichen ist

Dadurch erhält die Datei oder der Ordner eine eindeutige Adresse. Klicken Sie auf einen freien Bereich in der Adressleiste, bekommen Sie die eindeutige Adresse zu sehen. In unserem Beispiel C:\meine-bilder\2008\urlaub-sylt\partyfotos.

Adresse
Die genaue Adresse

Datenträger (Laufwerke)

Jede Datei und jeder Ordner ist auf einem Datenträger gespeichert. Das kann die Festplatte sein, ein USB-Stick, ein DVD-Laufwerk, Diskettenlaufwerk usw. Und natürlich haben die Datenträger auch eine Adresse. Sonst wüsste man nicht, auf welchem Datenträger die Datei gespeichert ist. Datenträger werden durch einen Buchstaben, dem sogenannten Laufwerksbuchstaben, gekennzeichnet.

Auf dem Bild sehen Sie, dass in unserem Beispiel drei Datenträger vorhanden sind. Mit lokaler Datenträger ist die im Computer eingebaute Festplatte gemeint und hat in der Regel den Laufwerksbuchstaben C:. Das Diskettenlaufwerk hat den Laufwerksbuchstaben A:. DVD-Laufwerk D:. Der Laufwerksbuchstabe ist ein fester Bestandteil der Adresse und kommt an erster Stelle.

Laufwerke
Verschiedene Datenträger auf einem Computer

Für unser Beispiel C:\meine-bilder\2008\urlaub-sylt\partyfotos würde das bedeuten, dass der Ordner auf Laufwerk C: gespeichert ist. Jeder Ordner ist durch einen sogenannten Backslash \ vom anderen Ordner abgegrenzt. So kann man den Ordnernamen eindeutig identifizieren. Denn manchmal ist es etwas schwierig zu erkennen, wie der Ordner heißt, weil ein Ordnername auch Leerzeichen etc. haben kann. Backslash bedeutet umgekehrter Schrägstrich. Den umgekehrten Schrägstrich kann man über die Tastatur eingeben, indem man die ALT GR-Taste und gleichzeitig die Taste ß drückt.

Verschachtelte Ordner
Ordner können sich in anderen Ordnern befinden. Die Adresse weist den Weg

Es ist auch wichtig zu verstehen, dass sich Ordner oder Dateien in anderen Ordnern befinden, diese wiederum in einem Ordner befinden können. So erhält man verschachtelte Strukturen. Und das alles befindet sich insgesamt gesehen auf einem Datenträger. Man kann das mit einem Haus vergleichen. In einem Haus befinden sich alle Etagen. In jeder Etage befinden sich Wohnungen. In einer Wohnung befinden die Zimmer. In jedem Zimmer befinden sich Schränke. Daraus könnte man z.B. die Adresse ableiten: Haus X:\Etage3\Wohnung5\Zimmer1\Schrank\. Über so eine Adresse könnten Sie sehr schnell Gegenstände finden. Im Computer ist das nicht anders.

Dateien

Nachdem die Ordnerstruktur definiert wurde, kommt der eigentlich wichtigste Teil. Das sind die Dateien. Denn im Grunde machen wir alles, um Dateien auf den Datenträgern abzulegen. Jeder Brief, jedes Bild oder Präsentation ist eine Datei. Und noch mehr. Jedes Programm, ja sogar das Betriebssystem selbst besteht im Grunde aus Dateien, die in Ordnern strukturiert sind. Wir bauen also eine Ordnerstruktur auf und speichern darin unsere Dateien.

Auf dem Bild sehen Sie, dass in unserem Ordner partyfotos insgesamt 9 Bilder vorhanden sind, die alle einen Namen haben (bild1, bild2 etc.). Natürlich können Sie die Namen für Ihre Dateien selbst festlegen. Datei- oder Ordnernamen vom Betriebssystem oder von Programmen sollten Sie dagegen keinesfalls ändern. Das kann zur Folge haben, dass das System oder die Programme nicht mehr funktionieren. Es ist auch wichtig zu wissen, dass an ein und demselben Ort keine doppelt vorhandene Dateien vorkommen dürfen, z.B. können in einem Computer, in verschiedenen Ordnern Dateien vorhanden sein, die denselben Namen haben. Mehrere Dateien mit demselben Namen im selben Ordner ist dagegen nicht möglich. Somit sind Adressen einzigartig. Das ist auch gut so, denn stellen Sie sich einmal vor, in einem Ordner gibt es 1000 Dateien, die alle den gleichen Namen haben. Dann würden Sie Ihre Datei nie oder erst nach langer Suche finden. Dateien unterscheiden sich dadurch, dass sie andere Symbole haben. Ein Ordner hat immer ein gelbes Ordnersymbol. Dateien haben dagegen verschiedene Dateisymbole. Es kommt ganz darauf an, was für eine Datei das ist. Bilder haben andere Symbole als z.B. Briefe oder Musik.

Dateien
Dateien unterscheiden sich durch andere Symbole von Ordnern

Dateinamenerweiterung

Jede Datei hat wie bei den Ordnern einen Namen. Bei Dateien kommt noch eine Erweiterung hinzu. Das ist die sogenannte Dateinamenerweiterung. Ein Dateiname besteht nämlich aus dem Dateinamen und einer Erweiterung. Die Erweiterung ist immer am Ende des Dateinamens, beginnt mit einem Punkt und hat danach meistens 3-4 Zeichen. Auf dem Bild sehen wir, dass die Dateinamenerweiterungen für die Bilder .bmp sind.

Die Dateinamenerweiterungen haben verschiedene Bedeutungen. Einmal geben sie den Dateityp an. So können Sie erkennen, um was für eine Datei es sich hierbei handelt. Ist es ein Bild, ein Brief, eine Musikdatei etc. Des weiteren erkennen Sie anhand der Erweiterung, mit welchem Programm Sie die Datei öffnen müssen. Eine Musikdatei können Sie z.B. nicht mit einem Bildbearbeitungsprogramm öffnen. Jedes Programm kann nur bestimmte Dateitypen öffnen.

Dateinamenerweiterungen
Dateinamenerweiterungen geben zeigen den Typ der Datei an

Bedeutet das jetzt, dass man z.B. jede Bilddatei mit jedem Bildbearbeitungsprogramm öffnen kann? Ganz klares Nein. Dazu muss man verstehen, wie diese Erweiterungen zustande kommen. Jeder Dateityp wird von bestimmten Softwareentwicklern "erfunden". Manche geben den Programmiercode für die Allgemeinheit frei, manche geben es nicht frei und vielfach sind die Dateitypen durch deren Schöpfer geschützt. Daher kann es vorkommen, dass Sie ein Bildbearbeitungsprogramm haben, trotzdem eine Bilddatei nicht öffnen können. Das bedeutet, jedes Programm kann nur bestimmte Dateitypen öffnen. Manche können mehr, manche weniger. Vielfach ist es so, dass Softwareentwickler ihr eigenes Dateityp gleich mitentwickeln und die Erweiterung an die Software angelehnt ist.

Die Dateinamenerweiterungen sind standardmäßig ausgeblendet. Daher konnte man die Erweiterung beim ersten Bild mit den Bildnamen nicht sehen. Die Erweiterungen können ein- oder ausgeblendet werden. Klicken Sie dafür im Ordnerfenster auf Organisieren und wählen das Menü Ordner- und Suchoptionen.

Ordner und Suchoptionen
Die Erweiterungen sind normalerweise nicht sichtbar, können jedoch eingeschaltet werden

Im Fenster Ordneroptionen wechseln Sie in das Register Ansicht. Im Bereich Erweiterte Einstellungen finden Sie die Option Erweiterung bei bekannten Dateitypen ausblenden. Ist die Option aktiviert, werden die Erweiterungen nicht angezeigt. Wenn Sie die Erweiterungen einblenden möchten, deaktivieren Sie die Option und übernehmen die Einstellungen mit einem Klick auf OK.

Das ist auch die empfohlene Einstellung. Denn so können Sie immer sehen, um was für einen Dateityp es sich bei der jeweiligen Datei handelt und mit welchem Programm Sie die Datei öffnen müssen. Wenn Sie sich nun fragen, woher Sie denn wissen sollen, mit welchem Programm Sie die Datei mit der Erweiterung z.B. .jpg öffnen, so raten wir Ihnen zu Geduld.

Dateinamenerweiterung einblenden
Im Register Ansicht wird über die Ein- oder Ausblendung entschieden

Natürlich kann man nicht alle Erweiterungen und die dazugehörigen Programme kennen. Es gibt tausende von Erweiterungen und die dazugehörige Software. Es gibt jedoch viele Standarddateitypen, von denen Sie irgendwann zumindest die gebräuchlichsten kennen werden. Falls Sie mal absolut nicht wissen sollten, was für ein Programm Sie für einen Dateityp benötigen, so helfen hier vielfach Suchmaschinen.

Der Vollständigkeit halber sollte noch erwähnt werden, dass der Name einer Datei zur Adresse gehört. Wenn wir z.B. die Adresse von bild1.bmp angeben wollen, dann sagen wir, die Datei ist zu finden unter C:\meine-bilder\2008\urlaub-sylt\partyfotos\bild1.bmp.

Datei- und Ordnernamen

Für die Vergabe von Dateien und Ordner sind Ihnen fast keine Grenzen gesetzt, aber nur fast. Einige Regeln gibt es trotzdem zu beachten. Grundsätzlich können Datei- und Ordnernamen aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen, außer den Zeichen /\?*:"<>| denn diese Zeichen dürfen in Dateinamen oder Ordnernamen nicht vorkommen.

Beschränkung der Pfadlänge

Neben dieser gibt es eine weitere Beschränkung. Die Länge des gesamten Pfades, von C:\ bis zu der Erweiterung, darf 255 Zeichen nicht überschreiten. Sie sollten die Ordnernamen daher mit Bedacht wählen. Besonders in großen Unternehmen, wo sehr tief verschachtelte Ordnerstrukturen vorhanden sind, ist der Vorrat von 255 Zeichen schnell aufgebraucht. Falls es doch mal passiert, dass die gesamte Länge 255 Zeichen überschritten hat, kann es passieren, dass die Datei nicht geöffnet werden kann. In solchen Fällen müssen oft Ordnernamen gekürzt werden. Eine andere Alternative ist, Ordnern Laufwerksbuchstaben zuzuweisen, damit die Adresse gekürzt wird.