Lohn und Gehalt

In früheren Zeiten wurde bei der Entlohnung zwischen Arbeitern und Angestellten unterschieden. Arbeitnehmer wurden meistens als Arbeiter eingruppiert, wenn die Arbeit hauptsächlich körperlich verrichtet wurde. Das waren häufig Fabrikarbeiter oder Handwerker und sie bekamen die Entlohnung in Form eines Lohns. Arbeitnehmer wurden als Angestellte eingruppiert, wenn sie keine bzw. wenig körperliche Arbeit verrichteten. Das traf in der Regel auf die Arbeitnehmer in der Verwaltung zu und sie bekamen die Entlohnung in Form eines Gehalts.

Heutzutage gibt es keine Trennung zwischen Arbeitern und Angestellten und in dieser Hinsicht gibt es keinen Unterschied zwischen Lohn und Gehalt. Mittlerweile werden beide Gruppen als Arbeitnehmer oder Beschäftigte bezeichnet. Auch wenn die Unterscheidung zwischen Arbeitern und Angestellten in den Tarifverträgen aufgehoben wurde, so blieb der umgangssprachliche Gebrauch von Löhnen und Gehältern bestehen.

Ein Lohn ist eine Entlohnungsform, die in der Regel abhängig ist vom Stundenlohn und von der Arbeitszeit. Hierfür wird deshalb häufig der Begriff Zeitlohn verwendet. Dabei wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein gewisser Betrag pro Stunde (Stundenlohn) vereinbart. Die geleisteten Arbeitsstunden werden mit dem Stundenlohn multipliziert und als Ergebnis erhält man den Bruttolohn, wovon Sozialabgaben und Steuern abgezogen werden. Das wirkt sich dahingehend aus, dass der Verdienst immer unterschiedlich ist.

Denn, der Monat hat unterschiedlich viele Arbeitstage und somit unterschiedlich viele Arbeitsstunden. Daher ist der Lohn ebenfalls unterschiedlich. Hat man z.B. einen Stundenlohn von 15 Euro vereinbart und hatte der vergangene Monat 22 Arbeitstage mit jeweils 8 Stunden Arbeitszeit, dann rechnet man zuerst die Arbeitsstunden aus, was in diesem Fall (22 · 8) 176 Arbeitsstunden wären. Danach multipliziert man die Arbeitsstunden mit dem vereinbarten Stundenlohn und als Ergebnis würde man (176 Arbeitsstunden x 15 Euro) 2640 Euro Bruttolohn (ohne sonstige Zulagen, Zuschläge, Akkordprämien etc.) erhalten. Bei Monaten mit weniger Arbeitstagen bzw. Arbeitsstunden wäre der Bruttolohn geringer.

Im Gegensatz zum Lohn wird ein Gehalt in der Regel unabhängig von der Anzahl der Arbeitstage oder Arbeitsstunden bezahlt. Vereinbart man z.B. ein Gehalt von 2500 Euro monatlich Brutto, wird bei der Gehaltsabrechnung jeden Monat diese Summe als Bruttogehalt zugrunde gelegt, ganz egal, wie viele Arbeitstage ein Monat hat. Wie beim Lohn werden bei Gehältern ebenfalls Sozialabgaben und Steuern abgezogen. Ein Brutto-Netto-Gehaltsrechner gibt einen ungefähren Überblick darüber, wieviel Netto vom Brutto übrig bleibt.

Auch wenn nicht mehr zwischen Arbeitern und Angestellten unterschieden wird, so blieb die Trennung in der unterschiedlichen Bezahlung der Beschäftigten häufig bestehen. Arbeitnehmer in der Produktion erhalten meistens Löhne bzw. Stundenlöhne, während Mitarbeiter in der Verwaltung und Administration häufig Gehälter bekommen.