Verhalten im Vorstellungsgespräch: Stimme, Körpersprache, Mimik und Gestik

Während eines Vorstellungsgesprächs wird nicht nur darauf geachtet, was man sagt, sondern wie man sich insgesamt verhält. Das Verhalten im Vorstellungsgespräch stellt für den Gesprächspartner ein wichtiges Kriterium dar um zu entscheiden, ob man der geeignete Kandidat für die angebotene Stelle ist. Nachfolgend einige Tipps für das Vorstellungsgespräch.

Ohne Angst beim Vorstellungsgespräch

Viele Bewerber haben Angst vor einem Vorstellungsgespräch und versuchen, die Angst zu unterdrücken. So kommt es zu unnatürlichen Verhaltensweisen während des Gesprächs, das vermieden werden sollte. Es ist natürlich nicht einfach, einen Schalter umzulegen und zu sagen "Ich habe keine Angst". Es geht um Gefühle und die lassen sich in den seltensten Fällen kontrollieren. Yoga, Atem- und Entspannungstechniken etc. können zwar dabei helfen. Hier besteht aber die Gefahr, dass man sich im Vorstellungsgespräch auf diese Dinge konzentriert und dadurch wieder unnatürlich wirkt. Es gibt verschiedene Wege, um die Angst zumindest zu minimieren.

Zunächst einmal sollte man sich intensiv fragen, warum man eigentlich Angst hat. Ein Vorstellungsgespräch ist keine Gerichtsverhandlung, wo die persönliche Freiheit bedroht ist. Im Gegenteil, vor dem Gespräch hat man noch keinen Arbeitsvertrag in der Tasche. Es gibt also nichts zu verlieren und man kann nur gewinnen. Es gibt keinen Grund, Angst vor dem Vorstellungsgespräch zu haben, dementsprechend sollte man die Sache auch angehen.

Da sich Gefühle nicht kontrollieren lassen, kann es trotzdem passieren, dass man beim Termin Herzklopfen, einen trockenen Mund oder feuchte Hände hat. In solchen Fällen hilft es meistens, dass man nicht versucht, es zu verbergen sondern die Angst eingesteht. Man kann dem Gesprächspartner in etwa folgendes sagen "Die Stelle ist für mich eine große Chance, daher habe ich grad Herzklopfen und meine Hände zittern. Ich bin ziemlich aufgeregt". Wenn man darüber spricht und der Gesprächspartner locker darauf reagiert, ist in der Regel die größte Barriere bereits überwunden. Das kostet weit weniger Kraft als die ganze Zeit zu versuchen, die Angstgefühle und das Unwohlsein zu unterdrücken.

Falls man im Vorfeld unsicher ist, kann man ein Vorstellungsgespräch vorher mit Freunden üben. Auch hilft es, sich über das Unternehmen und die Gesprächspartner ausführlich zu informieren. So wirkt während des Vorstellungsgesprächs alles vertrauter.

Die Körpersprache mit Mimik und Gestik

Mit Mimik und Gestik wird die Körpersprache bezeichnet, mit der man dem Gesprächspartner gegenüber auftritt. Mimik ist dabei die Ausdrucksweise des Gesichts, Gestik ist die Kommunikation durch Bewegungen der Arme, Beine und Hände. Mit der Körpersprache signalisiert man dem Gesprächspartner bewusst oder unbewusst viele Dinge. Nachfolgend einige Tipps zur Körpersprache.

  • Lächeln Sie, insbesondere bei der Begrüßung und Verabschiedung. Das Lächeln sollte natürlich und nicht künstlich oder verkrampft sein.
  • Bleiben Sie in jeder Phase des Gesprächs freundlich. Auch dann, wenn im Vorstellungsgespräch Fragen gestellt werden, die provozierend sind.
  • Halten Sie Blickkontakt mit dem Gesprächspartner, ohne dabei zu starren. Sind mehrere Gesprächspartner anwesend, schenken Sie jedem die notwendige Aufmerksamkeit und vermeiden Sie, nur mit einem Gesprächspartner zu sprechen.
  • Bei der Begrüßung sollte man nicht auf den Boden schauen, der Händedruck sollte weder zu lasch, noch zu stark sein.
  • Vermeiden Sie heftige Armbewegungen. Das könnte auf die Gesprächspartner aggressiv wirken. Auch sollte nicht mit erhobenem Zeigefinger oder sonstigen bedrohlichen Gesten gesprochen werden.
  • Man sollte nicht mit verschränkten Armen vor der Brust sitzen. Das signalisiert Ängstlichkeit und Zurückgezogenheit.
  • Spricht der Gesprächspartner, kann man die Sympathie durch Zustimmung, z.B. leichtes Kopfnicken, gewinnen.
  • Die Hände sollten nicht unter dem Tisch versteckt werden. Man sollte mit den Händen auch nicht spielen.
  • Beim Sitzen sollte man auf die korrekte Sitzhaltung achten. Es sollte nicht zu lässig sein. Beim Zuhören sollte man sich leicht zurücklehnen, beim Sprechen leicht nach vorne beugen.

Die Stimme

  • Versuchen Sie nicht, die Stimme zu verstellen. Sprechen Sie ganz natürlich, ohne dabei zu laut oder zu leisen zu sein.
  • Benutzen Sie kurze Pausen zwischen den Sätzen, insbesondere wenn die Gesprächspartner Notizen zum Gesagten machen. Geben Sie ihnen die Gelegenheit, alles zu notieren, ohne sich dabei beeilen zu müssen oder in Stress zu verfallen.
  • Machen Sie ebenfalls Notizen wenn der Gesprächspartner spricht. Dadurch signalisiert man Professionalität und dass man an der Stelle interessiert ist.
  • Versuchen Sie, nicht langweilig zu sprechen. Variieren Sie die Betonung je nach Situation.
  • Sprechen Sie klar und deutlich. Bei schwierigen Wörtern kann die Geschwindigkeit gesenkt werden, um Versprecher zu vermeiden.
  • Unterbrechen Sie den Gesprächspartner nicht.