Eine virtuelle Maschine mit einem virtuellen PC
In den letzten Jahren kamen sogenannte virtuelle Maschinen mit einer Virtualisierungssoftware immer mehr in die Unternehmen und zunehmend auch in die Privathaushalte. Die Idee dazu ist ganz einfach wie genial zugleich. Jeder PC benötigt ein Betriebssystem. Je nach Alter der Computer sind unterschiedliche Betriebssysteme im Umlauf. Die Idee ist nun, auf diesen PC's eine Virtualisierungssoftware zu installieren. Innerhalb dieser Virtualisierungssoftware lassen sich nun, je nach Leistungsfähigkeit der Hardware, verschiedene Betriebssysteme oder Server einrichten und betreiben. Auf dem unteren Bild haben wir schematisch eine Beispielumgebung mit einer Virtualisierungssoftware dargestellt. Auf dem Bild ist erst einmal ein PC mit einem Betriebssystem. Auf diesem PC ist eine Virtualisierungssoftware installiert. Über die Virtualisierungssoftware werden die Betriebssysteme Windows XP und ein Windows Server zeitgleich betrieben. Das bedeutet, dass für diese beiden Betriebssysteme keine "echten" PC's vorhanden sind, es sind sozusagen virtuelle PC's, die innerhalb der Virtualisierungssoftware ablaufen. Daher auch der Begriff virtuelle Maschine.
Die Vorteile einer Virtualisierungssoftware
Viele Menschen fragen sich, was denn so eine virtuelle Maschine, der über eine Virtualisierungssoftware betrieben wird, für Vorteile bringen soll. Warum man überhaupt einen weiteren virtuellen PC oder gar mehrere virtuelle PC's auf dem "eigentlichen" PC haben soll. Anbei eine Auflistung einiger Vorteile beim Einsatz von virtuellen Maschinen. Sowohl für Unternehmen als auch für Privathaushalte ergeben sich erhebliche Vorteile beim Einsatz einer Virtualisierungssoftware.
- Einsparung von Hardware: Normalerweise wird für den Betrieb eines PC's oder Servers Hardware benötigt. Insbesondere die Server sind in den Unternehmen zwar meistens nicht sichtbar, jedoch vorhanden. Viele Unternehmen betreiben ganze Rechenzentren dafür. Stellen Sie sich vor, Sie benötigen nur noch einen leistungsfähigen Server, um zeitgleich 20 Server damit zu betreiben. Daraus ergeben sich enorme Kosteneinsparungen. Nicht nur in der Anschaffung, sondern auch beim Warten der Serverlandschaft.
- Aufbau einer Testumgebung: Alle Programme, Serverdienste und sonstige Erweiterungen eines PC's müssen normalerweise, insbesondere in den Unternehmen, getestet werden. Dafür wurde bisher immer zusätzliche Hardware benötigt. Auch Schüler, die sich mit Computertechnologien auskennen und lernen wollten, mussten in der Vergangenheit all die benötigte Hardware real aufbauen und nachbilden, z.B. Netzwerke und Serverdienste. Mit virtuellen Maschinen ist das nicht mehr notwendig. Man kann komplette Testumgebungen mit einer einzigen "echten" Maschine betreiben, und damit notwendige Tests durchführen.
- Testen von unbekannten Anwendungen: Es gibt auf dem Markt unzählige Anzahl von Software, die gut oder weniger gut sind. Es passierte in der Vergangenheit nicht selten, dass eine neue, unbekannte Software installiert wurde und plötzlich lief auf dem PC nichts mehr oder er lief nicht mehr stabil. Als Folge dessen musste der komplette PC neu installiert werden, mit allen notwendigen Anwendungen und Datensicherungsmaßnahmen. Mit einem virtuellen PC kann man unbekannte Anwendungen vorher testen und erst nach erfolgreich durchgeführten Tests ins produktive System übernehmen.
- Einfache Sicherung des Systems: Jede Virtualisierungssoftware bietet die Möglichkeit, mit wenigen Mausklicks eine Sicherung des kompletten Systems durchzuführen. Sollte das System, aus welchen Gründen auch immer, nicht stabil laufen, kann die Sicherung sehr schnell wieder hergestellt werden.
- Einfache Änderung der Hardware: Wenn sich die Hardware ändert, musste in der Vergangenheit oft das Betriebssystem sowie alle Programme neu installiert werden. Wenn die Programme in einem virtuellen PC ablaufen, kann die Hardware einfacher geändert werden. Denn, das einzige was neu installiert werden muss, ist das Betriebssystem und die Virtualisierungssoftware. Über die Virtualisierungssoftware werden die virtuellen Maschinen wieder eingebunden und alle Programme laufen wie gehabt und müssen nicht neu installiert werden.
- Einfache Verschiebung der virtuellen Maschinen: Jede virtuelle Maschine hat einen Ordner mit all den Daten, die einen virtuellen PC abbildet. Theoretisch kann man "seine" virtuelle Maschine auf einem USB-Stick speichern und an einem anderen Ort in die Virtualisierungssoftware wieder einbinden und damit arbeiten. Stellen Sie sich vor, Sie möchten einen Bekannten besuchen und Ihren PC mitnehmen. Mit virtuellen Maschinen ist das viel einfacher möglich.
- Betrieb älterer Betriebssysteme: Ein sehr wichtiger Punkt. In der Vergangenheit war es so, dass sobald ein neuer PC angeschafft wurde, viele ältere Programme mit dem neuen Betriebssystem nicht kompatibel waren. Es passierte nicht selten, dass insbesondere kleinere Unternehmen auf den Erwerb neuer, leistungsfähiger PC's verzichtet haben, nur weil ein wichtiges Programm auf neuen Betriebssystemen nicht mehr lief. Das gehört nun der Vergangenheit an. Man installiert das ältere Betriebssystem einfach in die Virtualisierungsumgebung und kann so auch ältere Programme benutzen, die nicht kompatibel mit neuen Betriebssystemen sind.
Das sind im Großen und Ganzen die wichtigsten Vorteile beim Einsatz von virtuellen Maschinen. Die Liste ließe sich mit Sicherheit noch erweitern. Insbesondere durch den Markteintritt von Windows 7 ist Virtualisierung ein sehr ernstes Thema, da viele Anwendungen nicht mit Windows 7 laufen und Windows XP benötigt wird. Der sogenannte XP-Mode in Windows 7 ist nichts anderes als eine virtuelle Maschine auf dem Windows XP installiert ist.
Wenn Sie sich für den Einsatz einer Virtualisierungssoftware entscheiden, sollten Sie gut überlegen für welche. Denn auch hier gibt es die verschiedensten Anbieter von Virtualisierungssoftware. Einer der Vorreiter für Virtualisierungssoftware ist VMware. Insbesondere im Serverbereich sind sie stark vertreten. Für Heimanwender gibt es die VMware Workstation. Wenn Sie VMware Workstation erworben haben, können Sie anhand dieser Anleitung VMware installieren. In unserem Beispiel haben wir als Hauptsystem Windows 7. Auf diesem System wurde VMware installiert um dann die virtuelle Maschine Windows XP zu installieren.