Virtuelle Maschine von VMware zu VirtualBox konvertieren
Auf dem Markt der Virtualisierungssoftware sind vor allem die beiden Programme VMware und VirtualBox verbreitet. Beide Programme kommen mit den unterschiedlichsten Dateiformaten für das virtuelle Laufwerk aus. Bei VMware setzt man häufig auf das Format .vmdk und bei VirtualBox wird oft .vdi verwendet.
Es kann durchaus vorkommen, dass man eine virtuelle Maschine von VMware zu VirtualBox umziehen möchte und dabei das Format der virtuellen Festplattendatei von .vmdk zu .vdi konvertiert werden muss. Das ist zwar nicht zwingend notwendig, weil VirtualBox auch das Format .vmdk unterstützt. Bestimmte Umstände können eine Konvertierung jedoch notwendig machen. Nachfolgend ist beschrieben, wie man über die Kommandozeile die Festplatte vom Format .vmdk in das Format .vdi konvertiert. Eine Umwandlung von der grafischen Benutzeroberfläche aus war zumindest bis zu der VirtualBox-Version 4.3.30 nicht möglich.
Schritt 1: Man sollte von der VMDK-Festplatte eine Kopie erstellen und die Konvertierung damit durchführen, sodass die Originaldatei unberührt bleibt.
Schritt 2: In der Kommandozeile mit cd in den Programmordner von Virtualbox wechseln. Das ist normalerweise unterhalb von C:\Program Files\Oracle\VirtualBox. In dem Fall kann man den Befehl wie folgt eingeben.
cd "C:\Program Files\Oracle\VirtualBox"
Schritt 2: Mit dem Programm VBoxmanage wird die Konvertierung durchgeführt. Der Befehl hierfür wird wie folgt eingegeben.
VBoxmanage clonehd --format vdi <Pfad>.vmdk <Pfad>.vdi
Die Platzhalter <Pfad> sind dabei durch die Dateipfade zu ersetzen. Auf der folgenden Beispiel-Abbildung wurde die Datei c.vdmk zu c.vdi konvertiert, die sich unterhalb vom Laufwerk F:\ befand. Falls die Konvertierung fehlschlägt, sollte man überprüfen, ob man in dem Ordner Schreibberechtigungen hat, in dem die neue .vdi-Datei erstellt werden soll. In einigen Tests konnte die Erfahrung gemacht werden, dass eine Konvertierung nur dann erfolgreich durchgeführt wird, wenn das Zielpfad die oberste Ebene des Laufwerks ist. Außerdem sollte man beim Pfad Leerzeichen vermeiden und bei Vorhandensein von Leerzeichen den Pfad in Anführungszeichen "..." setzen. Bei einer erfolgreichen Konvertierung wird der Fortschritt in Prozenten angezeigt.
Danach kann die virtuelle Maschine erstellt und die VDI-Datei unter Massenspeicher eingebunden werden. Es kann vorkommen, dass wenn man die VDI-Festplatte direkt an den SATA-Controller anschließt, der Start der virtuellen Maschine fehlschlägt. Das ist insbesondere bei virtuellen Maschinen mit älteren Betriebssystemen der Fall. In solchen Fällen kann man die VDI-Festplatte zunächst an den IDE-Controller anschließen. Nach einem erfolgreichen Start sollten die SATA-Treiber installiert werden. Danach kann man den Rechner herunterfahren und probieren, ob beim Wechsel vom IDE-zu SATA-Controller die VM erfolgreich startet.
Bei virtuellen Maschinen mit einem Windows-Betriebssystem muss nach einer Konvertierung von VMware zu VirtualBox in der Regel eine Neuaktivierung von Windows vorgenommen werden. Bei der Einrichtung einer neuen virtuellen Maschine wird unterhalb des voreingestellten Pfades für neue VM's ein Ordner für die VM mit einer VBOX-Konfigurationsdatei erstellt.
Das Einbinden einer bestehenden VDI-Datei bei der Einrichtung einer neuen virtuellen Maschine hat den Nachteil, dass die VDI-Datei und der Ordner für die VM mit der VBOX-Konfigurationsdatei an unterschiedlichen Orten sind. Es ist nicht möglich, den Ordner vorher zu erstellen, die VDI-Datei in den Ordner zu verschieben und danach die virtuelle Maschine einzurichten.
Man kann jedoch nach der Einrichtung der virtuellen Maschine die VDI-Datei verschieben bzw. kopieren und den neuen Pfad in der VBOX-Konfigurationsdatei angeben. So kann man die VDI-Datei und die VBOX-Konfigurationsdatei in demselben Ordner halten. Das vereinfacht evtl. Sicherungen und Verschiebungen an andere Speicherorte. Der Vorgang muss bei ausgeschaltetem VirtualBox geschehen, da ansonsten die Änderungen in der VBOX-Konfigurationsdatei nicht übernommen werden.