Vor- und Nachteile von Investmentfonds

Bei der Geldanlage in Investmentfonds gibt es Vor- und Nachteile, wobei diese natürlich subjektiv empfunden werden und nicht für jeden gleich gelten. Nachfolgend einige Beispiele über die Vor- und Nachteile von Investmentfonds.

Vorteile von Investmentfonds

Der Vorteil bei dieser Anlageform ist, dass sich Anleger nicht aktiv um Investmententscheidungen bzw. um Käufe und Verkäufe von Aktien oder sonstigen Wertpapieren, Immobilien etc. kümmern müssen. Dadurch spart man sehr viel Zeit. Beispielsweise ist die Verwaltung von Immobilien sehr zeitaufwendig, da man sich um die Mieter, um Mietverträge, Instandhaltung der Häuser, Nebenkostenabrechnungen etc. kümmern muss. Über ein Immobilienfonds kann man vom Immobilienmarkt profitieren, ohne sich selbst um diese Aufgaben kümmern zu müssen. Denn, diese Aufgaben übernimmt das Fondsmanagement der Fondsgesellschaft und die Anleger können den Erfolg und Misserfolg über den Wert der Anteilsscheine verfolgen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass in den Fondsgesellschaften Mitarbeiter tätig sind, die sich täglich mit der Vermehrung von Geld beschäftigen und daher tendenziell gute Kenntnisse im Investmentbereich haben (zumindest bei guten Fondsgesellschaften) und man muss selbst nicht in dem Detailgrad sich Kenntnisse aneignen. Dadurch, dass das praktisch ihr täglicher Job ist, sind sie häufig gut vernetzt und haben viele Informationsquellen. Hat die Investmentgesellschaft viele Mitarbeiter, können sie ein sehr breites Gebiet nach interessanten Investments verfolgen und Chancen erkennen, die man als Einzelner evtl. gar nicht mitbekommen hätte. Als Einzelner hat man in der Regel nicht denselben Überblick über das, was grad am Markt passiert, da es zu viele Investmentmöglichkeiten gibt und man nicht alles im Überblick haben kann. Vor allem nicht, wenn man hauptberuflich arbeiten muss und sein Geld nur nebenbei anlegt. Grade bei Immobilien ist es z.B. sehr schwierig, diese zu bewerten, wenn man nicht selbst vor Ort ist. Große Fondsgesellschaften haben häufig viele Zweigstellen, wodurch sie in den jeweiligen Regionen vor Ort gut informiert sind. Dadurch, dass Fonds das Geld der Anleger bündeln, haben sie auch ganz andere Möglichkeiten, die man als Einzelner mangels Kapital evtl. gar nicht hätte. Beispielsweise sind Gewerbeimmobilien häufig renditeträchtiger, dafür aber auch teurer als Wohnimmobilien und wenn man nicht grade riesige Summen besitzt, kann man daran nicht partizipieren. Über einen Fonds kann man auch mit kleinen Beträgen daran partizipieren. Dadurch, dass das Fondsvermögen in der Regel sehr groß ist, kann die Fondsgesellschaft das Risiko durch die Auswahl vieler Einzelinvestments streuen. Nicht selten sind Fonds in über 100 Einzelinvestments engagiert. Selbst wenn man kleine Beträge in ein Fonds investiert, profitiert man automatisch von der Risikostreuung des Fonds.

Nachteile von Investmentfonds

Bei der Geldanlage in Investmentfonds gibt es nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Dazu zählt, dass die Rendite nicht von einem selbst abhängt sondern von Personen, die die Fondsgesellschaft beschäftigt und die man in der Regel nicht kennt. Da Menschen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten unterschiedlich sind, spiegelt sich das auch in der Rendite der Fonds nieder. Es gibt Fonds, die gute Renditen einbringen und auch Fonds, die mittelmäßige oder gar schlechte Renditen einbringen. Hier gilt es, sich vorher umfassend über die Entwicklung von Fonds zu informieren.

Die Kosten für einen Fonds müssen von den Anlegern über den Ausgabeaufschlag oder über das Fondsvermögen bezahlt werden. Das schmälert die Rendite und häufig liegt dieser unterhalb des Leitindex, in dem der Fonds seinen Anlageschwerpunkt hat. Es ist z.B. manchmal vorteilhafter, über einen Indexfonds direkt in den Leitindex zu investieren, da diese geringere Kosten haben.

Den Fonds stehen hohe Summen zur Verfügung, die investiert werden müssen, da die Fonds unter einem gewissen Druck stehen, Rendite zu erwirtschaften. So sind sie häufig investiert, obwohl es zum Teil besser wäre, nicht investiert zu sein. So passiert es, dass sie einen ähnlichen Verlauf haben wie der Leitindex, in dem der Fonds seinen Anlageschwerpunkt hat. Hier stellt sich die Frage, warum man nicht über einen Indexfonds gleich in den Leitindex investiert, was geringere Kosten verursacht.

Durch die Streuung eines Fonds in viele Einzelinvestments wird das Risiko gegen Kursabstürze einzelner Investments minimiert. Gleichzeitig werden auch die Kurssteigerungen abgeflacht. Wenn man z.B. 10% seines Kapitals in eine Aktie investiert, die Aktie sich verdoppelt, erzielt man, bezogen auf das Gesamtkapital, eine Rendite von 10%. Wenn ein Fonds dagegen in 100 Einzelwerte mit je 1% des Fondsvermögens investiert ist, ein Einzelwert sich verdoppelt, dann bringt das, bezogen auf das gesamte Fondsvermögen grade mal eine Rendite von 1%. Kurz gesagt, durch die Streuung in viele Werte fällt das Fondsvermögen nicht so stark, wenn ein Einzelwert extrem fällt, es steigt aber auch nicht stark, wenn ein Einzelwert extrem steigt.