WLAN-Signal verstärken mit einem Repeater
WLAN bietet gegenüber einer Internetverbindung mit Netzwerkkabeln viele Vorteile. Konnte man erfolgreich WLAN einrichten, stellt man oft fest, dass WLAN nicht überall in der gleichen Signalstärke verfügbar ist. Besonders in mehrstöckigen Häusern befindet sich der WLAN-Router meistens im Erdgeschoss. Durch die Geschossdecken und Wände werden die Signale immer schwächer, so dass z.B. die oberen Etagen eine geringe Signalstärke haben. Mit einem Repeater kann hier Abhilfe geschaffen werden.
Repeater bedeutet auf Deutsch in etwa Wiederholer. Ein Repeater dient als Signalverstärker, mit dem die maximale Reichweite von Signalen erhöht und wird. Beispielsweise könnte man in einem dreistöckigen Haushalt einen Repeater im ersten und zweiten Stockwerk bereitstellen, so dass WLAN auch in diesen Stockwerken in guter Signalstärke vorhanden ist. Dabei empfangen die Repeater die Signale vom Router, korrigieren evtl. Verzerrungen und leiten die WLAN-Signale an die Geräte weiter.
Ist ein Repeater eingerichtet, ist er für die anderen Netzwerkteilnehmer unsichtbar. Man denkt, dass die Signale direkt vom Router kommen, in Wirklichkeit kommen sie jedoch vom Repeater. Wenn mehrere VOIP-Telefonnummern zur Verfügung stehen, kann man in den oberen Stockwerken Telefone mit eigener Rufnummer bereitstellen, ohne Kabel durch das ganze Haus zu legen. So vermeidet man manche Konflikte um das Telefon.
Einrichtung eines WLAN-Repeaters und VOIP-Telefonnummer
Als Beispiel wird Ihnen gezeigt, wie man einen WLAN-Repeater mit VOIP-Telefonnummer einrichtet. Folgendes steht dabei zur Verfügung:
- Ein Router (Fritz Box, den wir als Repeater einrichten werden
- Eine zusätzliche VOIP-Telefonnummer, erteilt vom Internet-Provider
- DSL-Anschluss an dem bereits ein Router eingerichtet (ebenfalls Fritz Box) und WLAN aktiviert wurde
Ziel: WLAN-Repeater und VOIP-Telefonnummer einrichten. Für weitere Repeater kann man die Einrichtung des Repeaters mit jeweils einer anderen IP-Adresse wiederholen.
Wichtig: Die Expertenansicht sollte im Router und Repeater unter Erweiterte Einstellungen - System - Ansicht aktiviert werden, sobald man auf die jeweilige Benutzeroberfläche zugreift. Sonst kann es passieren, dass einige Menüpunkte nicht vorhanden sind.
Schritt 1: IP-Adresse und Internetzugang des Repeaters
- Den bereits eingerichteten Router ausschalten
- Repeater über LAN-Kabel an den PC anschließen und einschalten
- Benutzeroberfläche des Repeaters über fritz.box oder 192.168.178.1 aufrufen
- Unter Zugangsdaten Internetzugang über LAN A/WAN auswählen
- Vorhandene Internetverbindung im Netzwerk mitbenutzen auswählen
- IP-Adresse des Repeaters ändern, z.B. in 192.168.178.2
- Als Standardgateway, primären und sekundären DNS-Server die IP-Adresse des Routers eingeben, in diesem Fall 192.168.178.1
- Repeater an den LAN-Anschluss des Routers umstecken und beide Fritz Boxen einschalten
Begründung: Alle Fritz Boxen haben standardmäßig die IP-Adresse 192.168.178.1. Schaltet man beide Fritz Boxen gleichzeitig ein, funktioniert Repeating nicht richtig. Man kann auf den Repeater auch nicht zugreifen, weil bereits der Router diese Adresse hat. Daher wird zuerst die IP-Adresse des Repeaters geändert und erst danach beide Fritz Boxen eingeschaltet. So kann man auf den Router mit 192.168.178.1 und auf den Repeater mit 192.168.178.2 zugreifen.
Der Repeater soll auch nicht versuchen, eine DSL-Verbindung aufzubauen sondern die bestehende Internetleitung des Routers mitnutzen. Dafür wählt man Internetzugang über LAN A/WAN und Vorhandene Internetverbindung im Netzwerk mitbenutzen. Dadurch wird auch automatisch die DHCP-Funktion am Repeater ausgeschaltet, was notwendig ist, da bereits der Router als DHCP-Server fungiert. Damit der Repeater den Zugang ins Internet hat, trägt man als Standardgateway und DNS-Server die IP-Adresse des Routers ein.
Schritt 2: VOIP-Telefon am Repeater anschließen und einrichten
- Telefon am Repeater anschließen
- Unter Internettelefonie den Punkt Neue Internetrufnummer aufrufen
- VOIP-Anbieter auswählen
- VOIP-Telefonnummer, Login-Name und Passwort eingeben
- Rufnummernformat anpassen
- SPIT-Schutz ggf. aktivieren
- Unter Startmenü prüfen ob die VOIP-Nummer erfolgreich registriert wurde
Da bei der Einrichtung der VOIP-Nummern öfters Probleme auftauchen, empfehlen wir den Schritt zu erledigen, bevor man die eigentliche Repeater-Funktion einrichtet. Ist der Anbieter nicht in der Liste verfügbar, muss man eigenhändig Registrar, Proxy-Server und STUN-Server eingeben. Wie die Einstellungen gesetzt werden müssen, die Zugangsdaten, das Rufnummernformat etc. erfährt man vom VOIP-Anbieter.
Schritt 3: Telefongerät am Repeater einrichten und Rufnummer zuweisen
- Unter Telefoniegeräte den Punkt Neues Gerät einrichten aufrufen
- Eine Bezeichnung für das Telefon eingeben
- Unter Hauptrufnummer die soeben eingerichtete Rufnummer auswählen
- Prüfen ob Telefonieren funktioniert (anrufen und anrufen lassen)
Da man in der Fritz Box mehrere Rufnummern und Geräte verwalten kann, muss man jedes Telefoniegerät einrichten und die Rufnummer dem Telefon zuweisen.
Schritt 4: WLAN am Repeater aktivieren und Kanal auswählen
- Unter WLAN/Funkeinstellungen WLAN aktivieren
- Einen Kanal auswählen, z.B. Kanal 1
- Modus auswählen, z.B. 802.11g + b
- Name des Funknetzes eingeben
- Name des Funknetzes bekannt geben anhaken
- WLAN-Netzwerkgeräte dürfen untereinander kommunizieren anhaken
Wichtig: Kanal, Modus und Name des Funknetzes müssen identisch mit dem des Routers sein. Wenn sie nicht bekannt sind, kann man in einem weiteren Browser diese Informationen vom Router ablesen.
Schritt 5: Netzwerkschlüssel im Repeater eingeben
- Unter WLAN/Sicherheit die Art der Verschlüsselung sowie Netzwerkschlüssel eingeben
Wichtig: Auch diese Dinge müssen identisch mit dem des Routers sein. Bei Bedarf einen weiteren Browser öffnen, die Art der Verschlüsselung sowie den Netzwerkschlüssel in den Sicherheitseinstellungen des Routers ablesen. Es sollte dabei stets die höchstmögliche Verschlüsselungsart gewählt werden und die Anzahl der Zeichen des Netzwerkschlüssels so lang wie möglich sein.
Schritt 6: Am Repeater unter System/Netzwerk/UPnP die Option bei Statusinformationen über UPnP übertragen deaktivieren.
Schritt 7: Unter WLAN/Monitor MAC-Adresse des Repeaters auslesen und notieren. Sie wird später bei der Konfiguration des Routers benötigt.
Schritt 8: Unter WLAN/WDS-Repeater die Repeaterfunktion aktivieren
- Unterstützung für WLAN-Repeater (WDS-Repeatermodus) aktivieren
- Bei Betriebsart Repeater auswählen
- Den Router als Basisstation auswählen
- Unter Sicherheit den Netzwerkschlüssel eingeben
- Zum Schluss Schaltfläche Übernehmen klicken.
- Netzwerkkabel der Router und Repeater verbindet entfernen
Wichtig: Sollte der Router nicht in der Liste unter bekannte WLAN-Geräte auftauchen, kann man über die Schaltfläche Liste aktualisieren einen Suchlauf starten. Sollte der Router auch nach dem Suchlauf nicht gefunden werden, kann man über die Schaltfläche manuell hinzufügen die MAC-Adresse des Routers eingeben. Diesen kann man über die Benutzeroberfläche des Routers herausfinden. Genauso wie man sie unter Schritt 7 beim Repeater gemacht hat.
Die Schaltfläche Übernehmen sollte zum Schluss betätigt werden, wenn alle Einstellungen korrekt sind. Denn ab diesem Zeitpunkt hat man vorerst keinen Zugriff mehr auf den Repeater und kann keinerlei weitere Einstellungen vornehmen. Das kommt daher, weil der Repeater von nun an versucht, die Verbindung vom Router zu erhalten. Der Router sendet die Signale an den Repeater jedoch erst, wenn man den Repeater in die Einstellungen des Routers aufnimmt.
Schritt 9: Repeater in den Router aufnehmen und WDS aktivieren
- Benutzeroberfläche des Routers über 192.168.178.1 aufrufen
- Unter WLAN die WDS-Funktion aktivieren
- Bei Betriebsart Basisstation auswählen
- Unter WLAN-Geräte den Repeater auswählen
- Unter Sicherheit den Netzwerkschlüssel eingeben
- Einstellungen übernehmen
Wenn der Repeater unter WLAN-Geräte nicht auftaucht, kann man auch hier entweder einen Suchlauf starten oder manuell die MAC-Adresse des Repeaters eingeben. den man unter Schritt 7 notiert hat.
Die sonstigen Einstellungen im Router wurden bereits unter Router konfigurieren und WLAN einrichten gezeigt. Bis auf die Änderung im Schritt 9 hat sich im Grunde nichts geändert. Daher verzichten wir auf eine nochmalige Erklärung über die Einrichtung des Routers bzw. von WLAN. Sollte trotz größter Sorgfalt der Repeater nicht wie gewünscht funktionieren, eine Ansammlung von möglichen Fehlerquellen.
- Falsche Netzwerkschlüssel: Sowohl im Repeater als auch im Router müssen die Netzwerkschlüssel identisch sein. Schritt 5 und 8 in beiden Geräten überprüfen.
- Der Name des Funknetzes: In beiden Geräten muss der Name des Funknetzes (SSID) identisch sein. Schritt 4 in beiden Geräten überprüfen.
- Falscher Kanal: Beide Geräte müssen auf demselben Kanal senden. Schritt 4 auf beiden Geräten überprüfen.
- DHCP: Sollte im Repeater deaktiviert und im Router aktiviert sein. Unter Erweiterte Einstellungen - System - Netzwerk - Register IP-Einstellungen auf die Schaltfläche IP-Adressen klicken und prüfen. Beim Repeater dürfte die Schaltfläche gar nicht auftauchen, wenn Internetzugang über LAN und Vorhandene Internetverbindung mitnutzen ausgewählt wurde.
- Standardgateway, primärer und sekundärer DNS-Server: Im Repeater müssen in alle drei Eingabefelder die IP-Adresse des Routers eingegeben werden. Schritt 1 überprüfen. Als Gegenprobe kann man im Router überprüfen, ob die eingegebene IP-Adresse des Routers tatsächlich dem entspricht. Es könnte sein, dass die IP-Adresse des Routers geändert wurde.
- Falsche Betriebsart und MAC-Adressen: Der Router muss als Basisstation und der Repeater als Repeater eingerichtet worden sein. Unter WLAN-Geräte muss über die MAC-Adresse der jeweils andere Part aufgenommen werden. Schritt 8 und 9 prüfen.
- UPnP im Repeater: Diese Option muss im Repeater deaktiviert sein. Schritt 6 prüfen.
Wichtig: Um die Benutzeroberfläche des Repeaters in diesem Zustand aufzurufen, schaltet man am besten den Router aus und verbindet den Repeater über ein Netzwerkkabel direkt mit dem PC.
Diese Beispielanleitung berücksichtigt keine besonderen Gegebenheiten, die durchaus vorkommen können, z.B. andere Konfiguration, separater DSL-Modem, separater Router, DHCP-Server etc.