Windows XP Mode: PC im Windows XP Modus betreiben

Der sogenannte Windows XP Mode ist im Grunde nichts anderes als ein virtueller PC mit dem Betriebssystem Windows XP. Die Idee dahinter ist, dass ältere Programme, die unter Windows XP gelaufen sind, auch auf neueren Betriebssystemen wie beispielsweise Windows 7 laufen. Und genau hier scheiden sich die Geister. Wir wollen mit dieser Anleitung versuchen, Licht ins Dunkle zu bringen.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten, wie man den Windows XP Mode betreiben kann.

  • Ohne Integration ins Hostsystem
  • Mit Integration ins Hostystem

Egal für welche Variante Sie sich entscheiden, auf jeden Fall wird eine Virtualisierungssoftware benötigt. Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten.

  • Virtualisierungssoftware des Betriebssystem Herstellers, sprich von Microsoft. Die Virtualisierungssoftware heißt Windows Virtual PC.
  • Virtualisierungssoftware eines anderen Anbieters, z.B. VMware. Wie Sie solch eine Virtualisierungssoftware einrichten, wird Ihnen unter VMware installieren gezeigt.
Windows XP Mode ohne Ingegration ins Hostsystem
Windows XP Mode ohne Hostintegration mit VMware

Windows XP Mode mit Integration ins Hostsystem und Virtual PC

Windows XP Mode
Windows XP Mode mit Integration ins Hostsystem

Diese Methode ist komplizierter einzurichten. Dafür hat man hinterher den Vorteil, dass die Programme ins Hostsystem integriert sind. Das bedeutet: Man muss grundsätzlich unterscheiden zwischen Software, die auf dem aktuellen Betriebssystem laufen und Software, die auf dem aktuellen Betriebssystem nicht laufen. Schließlich gibt es genau für diese Fälle unter Windows 7 den XP Mode. Damit die Programme, die unter Windows XP gelaufen sind, auch unter Windows 7 laufen. Die Programme für Windows 7 werden über die START-Schaltfläche - Alle Programme aufgerufen. Es wäre schön, wenn beide Arten von Programmen darüber aufrufbar sind. Also auch die Programme für Windows XP sollten darüber gestartet werden können. Obwohl dabei im Hintergrund gleichzeitig eine virtuelle Maschine gestartet wird, sieht man von der virtuellen Maschine nichts, bis auf das Programmfenster. Man hat also das Gefühl, als ob das Programm direkt im neueren Betriebssystem (Windows 7) integriert ist. Man nennt das auch "nahtloser Modus".

Diese Methode hat jedoch einige Nachteile und darüber sollte man sich bewusst sein, bevor man sich die Arbeit macht und versucht, Windows XP Mode ins Hostsystem zu integrieren. Diese sind:

  • Hardwarevoraussetzungen: Eine Voraussetzung für den Windows XP Mode ist, dass der Prozessor die Virtualisierungsfunktionen AMD-V oder Intel VT unterstützt. Man muss sich also vorher erkundigen, ob der im PC befindliche Prozessor die Funktion unterstützt. Wenn der Prozessor die Funktion nicht unterstützt und man diesen nahtlosen Modus unbedingt haben möchte, bleibt nichts anderes übrig als sich einen neuen Prozessor zu kaufen, mit allen Nachteilen die dazu gehören (Neukauf Prozessor, Mainboard, Neuinstallation etc.). Sie können auch unter der Webseite http://www.microsoft.com/downloads/en/details.aspx?FamilyID=0ee2a17f-8538-4619-8d1c-05d27e11adb2&displaylang=en prüfen, ob Ihre Hardware die Virtualisierungsfunktion unterstützt.
  • Aktivierung: Selbst wenn der im PC befindliche Prozessor eine Virtualisierungsfunktion unterstützt, kann es passieren, dass bei der Einrichtung die Meldung erscheint, dass der PC keine Virtualisierungsfunktion unterstützt. In dem Fall muss die Funktion im BIOS aktiviert werden. Wie Sie ins BIOS gelangen, wird Ihnen unter Bootreihenfolge ändern gezeigt. Hier muss die Einstellung im BIOS, die je nach BIOS-Version in etwa Virtual, Virtualisierung, Virtualizing etc. heißen kann, aktiviert werden.
  • Lizenz: Um auf Windows 7 den Windows XP Mode kostenlos betreiben zu können, sprich ohne zusätzliche Lizenz für Windows XP, benötigt man Windows 7 ab der Version Professional.
Hardware-Assisted Virtualization Detection Tool
Mit dem Hardware-Assisted Virtualization Detection Tool kann die Hardware für die Virtualisierung geprüft werden

Download und Installation von Windows XP Mode

Wenn der Prozessor die Virtualisierungsfunktion unterstützt und aktiviert ist, die entsprechende Version vorhanden ist, kann der nächste Schritt vollzogen werden. Windows XP Modus und Windows Virtual PC müssen heruntergeladen und installiert werden. Das können Sie auf der folgenden Seite tun: Download und Installation von Windows XP Modus. Auf der Seite muss zuerst das aktuelle Betriebssystem und die Sprache angegeben werden. Danach zuerst Windows XP Modus herunterladen und ausführen. Anschließend Windows Virtual PC herunterladen und ausführen. Die Dateien sind übrigens ziemlich groß.

  • Installation der Programme im XP Mode: Nachdem Windows XP Mode installiert wurde, muss man natürlich die Programme installieren, die im XP Mode laufen sollen. Diese können nur im Modus Virtueller Computer installiert werden. Das bedeutet, man muss zuerst den virtuellen PC starten und dann die Programme im virtuellen Modus installieren.
Windows XP Mode downloaden und installieren
Windows XP Mode runterladen und installieren

Betrieb des virtuellen PC's

Wenn bis hierher alles funktionierte, dann ist der größte Teil geschafft. Man muss nur noch unterscheiden, in welchem Modus der virtuelle PC laufen soll. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird der virtuelle PC im Hintergrund gestartet, man sieht also von Windows XP nichts und nur das Fenster des Programms wird geöffnet. Das ist der Modus Virtuelle Windows XP Anwendung. Oder das Betriebssystem Windows XP wird sichtbar geöffnet und man sieht auf dem Bildschirm die Windows XP Umgebung. Das ist der Virtuelle Computer Modus.

Das wäre der Fall, wenn Microsofts Virtual PC als Virtualisierungssoftware benutzt werden würde und keine Software von einem anderen Hersteller. Man kann natürlich auch Windows XP Mode mit Integration ins Hostsystem einrichten und Virtualisierungssoftware von einem anderen Anbieter benutzen, z.B. VMware.

Import Windows XP Mode VM
Windows XP Mode in VMware importieren

In dem Fall muss man den Windows XP Mode in VMware (wie auf dem Bild gezeigt) importieren. Hierfür wählt man aus dem Menü VM den Punkt Import Windows XP Mode VM.